Reitsport: Sonja Buck aus Pfalzgrafenweiler gewinnt mit neuem Pferd Canela Bundeschampionat in Warendorf

Im Vordergrund steht das Pferd, "Canela" heißt die erst sechsjährige Stute. Für die Vielseitigkeitsreiterin Sonja Buck aus Pfalzgrafenweiler jedenfalls ist das selbstverständlich. Nun hat sie das Bundeschampionat der sechsjährigen Geländepferde in Warendorf gewonnen – mit Canela.

"Bei diesem Turnier gewinnt das Pferd den Deutschen Meistertitel", sagt Buck und stellt dabei ihren Vierbeiner ins Rampenlicht. Gleichwohl: ein Pferd ohne Reiter – so gewinnt man keinen Titel. Buck ergänzt denn später auch folgerichtig: "Natürlich muss man dabei das Tier auch richtig vorstellen."

Genau das tut Buck während des Turniers. Für die erste der drei Teildisziplinen, der Dressurvorstellung, bekommt das Duo eine Punktzahl von 8,0. Im darauf folgenden Springen bewerten die Richter sie mit einer 7,0. "Das war für mich etwas ärgerlich, ich hatte einen Abwurf. Aber es war insgesamt ein schwerer Kurs und die Konkurrenz musste ja auch noch ran", sagt Buck. Abschließend geht es ins Gelände.

Die doppelt gewertete Note in von 9,2 brachte nochmals 18,4 Punkte, in der Summe springt schließlich der erste Platz heraus. "Am Ende war es doch recht eng. Ich hätte nicht gedacht, dass es soweit kommt. Das macht mich stolz", sagt Buck. "Canela gab mir ein gutes Gefühl, obwohl die Aufgaben hier im Gelände sehr schnell aufeinander folgen", ergänzt die 29-Jährige.

Der Erfolg wiegt mit Blick auf die Historie des Duos umso mehr, weil sie eine junge ist. Eine Anzeige im Internet sei es gewesen, die Buck auf Canela aufmerksam werden ließ. "Sie fiel mir sofort auf, ich war begeistert", sagt Buck und machte Nägel mit Köpfen. "Ich trat mit den Züchtern in Kontakt und reiste nach Flensburg", sagt Buck – das war im Januar dieses Jahres. Die norddeutsche Stadt war der damalige Standort des Pferdes.

Über zwei Tage habe sie Canela getestet, "sie gab mir ein gutes Gefühl, ich wollte sie unbedingt haben". Ein "lieber Freund" habe ihr das Pferd gekauft, seitdem bilden Buck und Canela ein Duo. Buck war von vornherein überzeugt von der Holsteiner Stute, bereits im Alter von fünf Jahren feierte das Pferd erste

Stärken im Gelände

Erfolge. Buck, die sich auf alle Reitdisziplinen versteht und sich ihrerseits mit spätestens 14 Jahren auf die Vielseitigkeit fokussierte, attestiert Canela, dass sie gerade im Gelände ihre größten Stärken an den Tag lege, relativiert aber gleichzeitig: "Eigentliche Schwächen hat Canela nicht, allenfalls gibt es Aufholbedarf in der Dressur. Von sich selber aus macht sie keinen Fehler, der im Abwurf ging auf mich."

Buck betreibt den Pferdesport als Hobby, das trotzdem einem Fulltime-Job gleichkommt. Wenn Buck von der Arbeit kommt, zieht es sie direkt Richtung Stall. Denn die Reiterin weiß, "dass mir Canela zeigt, dass man ein Pferd hat, in dem vor allem hinsichtlich der Zukunft noch viel Potenzial steckt".

Nicht zuletzt deshalb ist für die junge Stute die Saison nun beendet. Es geht in die verdiente Winterpause, Akkus aufladen heißt es, fürs nächste Jahr, "um dann an ihre Klasse anzuknüpfen, wir gehen es positiv an". Den Anspruch stellt Buck an sich und Canela – immerhin reitet sie auf einer frisch gekürten Championesse.