In Zukunft soll die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb auf einer durchgehenden Verbindung zwischen Albstadt und dem Flughafen Stuttgart fahren. Unser Foto zeigt ein Zug der Zollernalb-Bahn bei Engstlatt in Fahrtrichtung Sigmaringen. Foto: Kauffmann

Die Pläne des Zweckverbands werden konkreter: Bei der Planung konnte die Bevölkerung ihre Anliegen und Wünsche äußern, eine interaktive virtuelle Landkarte ermöglichte die Beteiligung am Großprojekt.

Geplant ist der Ausbau und die Elektrifizierung von fast 90 Kilometern Bahnstrecke im Zollernalbkreis: Ziel ist eine durchgehende Bahnverbindung von Albstadt bis zum Flughafen Stuttgart. Im Zuge des Großprojekts sollen aber auch weitere Umbaumaßnahmen ergriffen werden: Bahnhöfe werden neu- oder umgebaut, Bahnübergänge neu strukturiert und die Bahnstrecke soll barrierefrei und elektrifiziert werden.

Auf einer interaktiven Karte des Zweckverbands Regional-Stadtbahn Neckar-Alb hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, ihre Wünsche und Anregungen zum Projekt zu äußern.

Albstadt

Zum Bahnhof in Albstadt-Ebingen gab es unterschiedliche Meinungen von Seiten der Bevölkerung. Im Zuge des Ausbaus soll der Bahnhof laut dem Zweckverband voraussichtlich mit vier Gleisen und jeweils einem Bahnsteig ausgebaut werden. Hiervon soll mindestens ein Bahnsteig zur Anbindung der „Talgangbahn“ in Richtung Onstmettingen dienen. Ein anonymer Nutzer findet: „Der Ebinger Bahnhof so marode. Der kann ganz weg.“ Der Nutzer „TW“ ist hingegen der Meinung: „Es wäre schön, wenn das Bahnhofsgebäude mit dem Brauhaus erhalten bleiben würde.“ Zudem wünscht der Nutzer eine verbesserte Verknüpfung von Bus und Bahn: „Aktuell sind die Fußwege schon relativ lang, und bei der direkten Einfädelung der TGB in Gleis 1 würden sie für diesen Bahnsteig noch länger und damit unattraktiver werden“, schreibt er.

Am Bahnhof Ebingen-West sind laut dem Zweckverband „keine größeren Anpassungen“ geplant. Ein anonymer Nutzer fragt: „Welche Maßnahmen zum Lärmschutz der Anwohner sind geplant?“ schließlich grenze die Haltestelle unmittelbar an Wohnbebauung an und sei mit erheblichem Lärm verbunden.

Balingen

Die bestehende Haltestation in Frommern soll laut den aktuellen Planungen weitestgehend unverändert bleiben. Lediglich die Bahnsteighöhe soll im Sinne der Barrierefreiheit angepasst werden. Der Nutzer „LW“ gibt zusätzlich die Anregung zu einer Erweiterung der Park and Ride-Plätze: „Es sind nur vier vorhanden und oft sind diese morgens schon belegt“, schreibt er.

In Frommern-West soll ein neuer Bahnhof mit zwei Gleisen eingerichtet werden, so der Stand der Planung. „Das verbessert die Stabilität des Betriebs, da zwischen Balingen und Albstadt-Laufen nun eine weitere Kreuzungsstelle auf der eingleisigen Strecke errichtet wird“, schreibt der Zweckverband. Hier wünscht sich ein anonymer Nutzer ebenfalls „Parkmöglichkeiten in Bahnhofsnähe“. Zudem seien „Abstellmöglichkeiten für Zweiräder“ notwendig.

Die bestehende Station Balingen-Süd soll laut dem Zweckverband barrierefrei ausgebaut werden sowie einen zweiten Bahnsteig erhalten. Wie man zu diesem gelangen soll, darüber gibt es unterschiedliche Vorstellungen von Seiten der Bevölkerung. Ein Nutzer wünscht sich „eine Überführung für den Pkw- und Radverkehr“, ein anderer eine Unterführung „alles andere ist umwegig.“

In der Stadtmitte Balingens, oberhalb der Straße „am Spitaltörle“ werde aktuell anhand einer Machbarkeitsprüfung die Möglichkeit einer neuen, dritten Haltestation zwischen Balingen Bahnhof und Balingen-Süd betrachtet. „Es entscheidet sich also noch, ob die Station wirklich umgesetzt wird“, heißt es vom Zweckverband.

Der Balinger Bahnhof erhält im Zuge des Streckenausbaus neue Kombinationsbahnsteige. Somit können an einem Bahnsteig künftig sowohl Regionalzüge als auch Regionalstadtbahnen halten. Am Bahnhof Engstlatt ist laut Zweckverband der Neubau eines zweiten Bahnsteigs vorgesehen.

Bisingen

Die Strecke Bisingen-Engstlatt soll laut Planungen zweigleisig ausgebaut werden. Hierfür könnte eine neue Station “Bisingen-Steinhofen“ entstehen und soll das Wohngebiet Steinhofen sowie die Realschule Bisingen erschließen. Der Nutzer Thomas Z. wünscht sich im Zuge der Streckenerweiterung eine „Verlegung der Schienen über die Felder“. Die bisherige Strecke sei zu nah an den Wohnhäusern und durch die Hanglage von Erdrutschen gefährdet.

Der bestehende Bisinger Bahnhof erhält im Zuge des Streckenausbaus zwei Kombinationsausstiege, damit sowohl Regionalzüge als auch Regionalstadtbahnen halten können. Ein Nutzer wünscht sich zudem, dass die Treppe durch eine barrierefreie Unterführung ersetzt wird.

Im Ortsteil Wessingen soll laut Zweckverband ebenfalls eine neue Station entstehen, „zur Verbesserung der Zugänglichkeit zum öffentlichen Schienenverkehr“. Hierzu gab es keine Hinweise aus der Bevölkerung.

Hechingen

Im Süden Hechingens soll zwischen der „Zollernstraße“ und dem Wohngebiet „Stockoch“ eine neue Haltestation entstehen mit einem zusätzlichen zweiten Gleis. Das verbessere laut dem Zweckverband die Stabilität des Betriebs, der neue Halt wird „das Wohngebiet sowie das angrenzende Naherholungsgebiet mit der Burg Hohenzollern und das Hofgut Domäne besser erschließen.“ Ein anonymer Nutzer wünscht sich, dass die neue Station „möglichst stadtnah“ errichtet wird, „da er die Bahnhofsfunktion nicht nur für das Wohngebiet Stockoch übernimmt, sondern auch für alles, was zu Oberstadt gehört.“

Auch Stetten soll eine eigene Station im Bereich „Brünnlestraße“ und „Reinetalstraße“ erhalten. Die genaue Lage sei laut dem Zweckverband unter anderem abhängig von der Signaltechnik. Bei der Bevölkerung kommt diese zusätzliche Haltestelle größtenteils nicht so gut an: „Eine Haltestelle direkt an einem Wohngebiet ist lärmtechnisch unzumutbar“, schreibt ein anonymer Nutzer. „Lieber den Fokus auf die Station Hechingen-Süd legen, welche von Boll und Stetten auch sehr gut erreichbar ist.“ schreibt ein weitere Nutzer.

Der Hechinger Bahnhof soll laut Zweckverband komplett modernisiert werden. Die bisherigen Bahnsteige werden zu Kombinationsausstiegen, zusätzlich soll ein viertes Gleis nördlich der bestehenden Gleise hinzukommen, „damit für den täglichen Betriebsablauf allen Zügen genügend Gleise zur Verfügung stehen“. Für das neue „Aushängeschild der Zollernstadt“ wünschen sich die Nutzer unter anderem einen Zugang aus Richtung „Tübinger Straße“, einen im Winter beheizten Warteraum sowie zusätzliche Parkmöglichkeiten.

Nach dem Bearbeitungszeitraum werden Hinweise der Bürger vom Planungsteam des Zweckverbands Regional-Stadtbahn Neckar-Alb ausgewertet, eine Rückmeldung gibt es dann direkt auf der Online-Karte: karte-zollernalbbahn.de