Millionen Menschen pendeln in Baden-Württemberg Tag für Tag zur Arbeit. (Symbolfoto) Foto: Seeger

Millionen Menschen pendeln in Baden-Württemberg Tag für Tag zur Arbeit - und es werden immer mehr.

Region - "Home sweet Home", auch wenn es ein weiter Weg ist bis zum Büro: Millionen Menschen pendeln in Baden-Württemberg Tag für Tag zur Arbeit - und es werden immer mehr. Wer pendelt? Und wohin?

Wie viele Menschen pendeln in Baden-Württemberg und warum?

Nach Angaben des Statistischen Landesamts ist die Zahl der Berufspendler im Südwesten zwischen 2015 und 2017 um 5,2 Prozent oder rund 165.700 Pendler auf fast 3,4 Millionen gestiegen. "Dies dürfte vor allem auf die gute Konjunkturentwicklung und die damit einhergehende Beschäftigungszunahme zurückzuführen sein", vermutete die Behörde am Mittwoch in Stuttgart.

Und wie viele arbeiten in der eigenen Gemeinde?

Deutlich weniger. Während 59,2 Prozent der Berufstätigen im Land pendeln müssen, arbeiten 40,8 Prozent zu Hause im Wohnort. Laut Landesamt sind das rund 2,3 Millionen Menschen - etwa 0,5 Prozent oder 12.600 Menschen mehr als bei der vorherigen sogenannten Berufspendlerrechnung. Diese wird alle zwei Jahre gemacht.

Gibt es viele Menschen, die in Baden-Württemberg wohnen und ins Ausland pendeln?

Ja, Baden-Württemberg ist bei dieser Zählung sogar bundesweit führend. Das ist aber auch nicht wirklich überraschend, denn es grenzt an die Schweiz und Frankreich. Der Regierungsbezirk Freiburg, an der Grenze zu beiden Nationen gelegen, verzeichnete im vergangenen Jahr zum Beispiel 64 500 Pendler und damit die höchste Zahl aller Regionen Baden-Württembergs. Nach einer früheren Erhebung der Statistikbehörde Eurostat sind es landesweit 78.300 Auslandspendler.

Und wohin pendeln die Baden-Württemberger, wenn sie zur Arbeit fahren?

Gependelt wird laut Landesamt in jede einzelne der 1101 Gemeinden in Baden-Württemberg. «Die 15 wichtigsten Arbeitsmarktzentren liegen allesamt in den Ballungsräumen», erklärten die Stuttgarter Statistik-Experten dazu. Etwa jeder dritte sogenannte Einpendler - also Menschen, die aus ihrem Wohnort dorthin kommen - habe eine dieser Regionen zum Ziel gehabt.

Und wo gibt es im Anteil die meisten Pendler?

Aus der Differenz von Einpendlern und Auspendlern ergibt sich das sogenannte Pendlersaldo. Ist es positiv, spricht man von einem Einpendlerüberschuss, es kommen also mehr Pendler in die Region als sie verlassen. Spitzenreiter waren in dieser Kategorie - wenig überraschend - wie schon in den Vorjahren Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe. Im Vergleich von 2015 zu 2017 zählten Tübingen und Ulm die stärksten Gewinne.

Wie weit pendeln die Menschen in Baden-Württemberg?

Die durchschnittliche Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsort lag landesweit im Jahr 2017 bei 16,7 Kilometern Luftlinie, zwei Jahre zuvor waren es 16,4 Kilometer. Dabei war für fast zwei Drittel aller Berufspendler der Wohnort weniger als 15 Kilometer vom Arbeitsort entfernt. Bei knapp jedem 20. lag die Distanz bei mehr als 50 Kilometern. Jeder Dritte pendelt zwischen 15 und 50 Kilometer.

Und womit pendeln die Baden-Württemberger?

Laut Statistik nutzen 84,1 Prozent der Pendler ihr Auto, Motorrad oder eine Mitfahrgelegenheit. Vergleichsweise wenige 13,4 Prozent nahmen Bus oder Bahn (Stand: 2016).