2017 gab es auf den Straßen der Region weniger Verkehrstote als im Vorjahr. (Symbolbild) Foto: dpa

Polizeipräsidium Tuttlingen legt Unfallstatistik für 2017 vor. Motorradunfälle auf Rekordniveau.

Region - Durchwachsene Nachrichten aus dem Polizeipräsidium Tuttlingen: Die Unfallzahlen sind auch 2017 wieder angestiegen, die Zahl der tödlichen Unglücke ging jedoch zurück.

In den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil, Tuttlingen, dem Zollernalb- und dem Schwarzwald-Baar-Kreis verzeichneten die Beamten im vergangenen Jahr 19.437 Unfälle. Gegenüber 2016 ein Plus von 5,4 Prozent. Auch im Fünfjahresdurchschnitt mit 18.173 Kollisionen ein satter Zuwachs. Was den Beamten Sorgen macht, ist der Zuwachs bei den Verletztenzahlen: Hier verzeichnet die Polizei gegenüber 2016 ein Plus von 8 Prozent, im Fünfjahresschnitt immerhin noch einen Anstieg um 6,4 Prozent.

Die gute Nachricht: 2017 (40 Todesopfer) starben weniger Menschen bei Verkehrsunfällen als noch 2016 (59 Tote). Allerdings stieg die Zahl der Schwerverletzten leicht an: Während 2016  noch 555 Menschen bei Unfällen schwer verletzt wurden, waren es  2017 561.

Besonders besorgniserregend, so die Polizei, sei der Anstieg der Motorradunfälle. Diese kletterten 2017 auf einen neuen traurigen Spitzenwert. Insgesamt verunglückten 416 Biker, ein Plus von 18,6 Prozent. Für 2016 weist die Statistik noch 350 Unfälle aus. Vor allem in den Landkreisen Tuttlingen (Plus 17 Prozent), Rottweil (Plus 16 Prozent)  und im Zollernalbkreis (Plus 16 Prozent) stieg die Zahl der verunglückten Biker drastisch. Einziger Lichtblick: Die Zahl der bei Unfällen getöteten Motorradfahrer sinkt kontinuierlich. Starben 2015 noch 16 Biker auf den Straßen des Polizeipräsidiums waren 2016 noch 12 Todesopfer zu beklagen, 2017 sank die Zahl auf 6 Tote. Der Wehrmutstropfen: 2017 stieg die Zahl der bei Unfällen verletzten Biker gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent.

Schwepunkt liegt auf Prävention von Biker-Unfällen

Deswegen, so kündigt das Polizeipräsidium an, werde man auch in diesem Jahr wieder seinen Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Biker-Unfällen legen. Insbesondere an den Wochenenden werde man beliebte Motorradstrecken im Schwarzwald, am Randen, im Donautal und auf der Alb überwachen. Begleitend sollen Präventionsveranstaltungen an den Haupttreffpunkten der Szene die Biker für das Thema sensibilisieren. Auch seien wieder Kooperationen mit den Polizeipräsidien Offenburg (Ruhestein) und Konstanz (Hegaublick) geplant. Dies, betonen die Beamten, diene vor allem dem Schutz der Motorradfahrer. Immerhin seien über 60 Prozent der Unfälle selbst verschuldet.

Ebenfalls gestiegen ist die Zahl von Unfällen mit Fahrrädern und Pedelecs. Diese steigerte sich von 369 Unfällen in 2016 auf 380 in 2017. Was namentlich auf die deutliche Zunahme der Pedelec-Unfällen (Plus 45,7 Prozent) zurückzuführen ist. Insgesamt wurden drei Fahrradfadfahrer und ein Pedelec-Fahrer getötet. Die getöteten Fahrradfahrer trugen laut Polizei keinen Helm.

Rückläufig ist die Zahl der in Unfälle verwickelten Fußgängern. 2016 wurden 236 Fußgänger angefahren, im vergangenen Jahr waren es 228. Zehn starben.

Dagegen steigen nach Jahren des Rückgangs die Unfallzahlen bei jungen Fahrern zwischen 18 und 24 Jahren wieder leicht an, von 1064 in 2016 auf 1078 Unfälle in 2017.

Überdurchschnittlich hoch - im Vergleich zum Anteil an der Gesamtbevölkerung - ist der Zuwachs bei Unfällen in die Senioren verwickelt sind. Von 1729 Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr wurden 1085 (62,75 Prozent) durch Senioren verursacht. 15 Menschen starben.

Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss sinkt dagegen konstant: Von 535 in 2008 auf 325 in 2017.