Mobile Wachen sollen zum Jahreswechsel für Sicherheit in den Innenstädten sorgen.

Stuttgart/Triberg - Der Jahreswechsel zieht die Leute in die Innenstädte. Die Polizei ist mit mehr Einsatzkräften unterwegs, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen und Übergriffe zu verhindern.

Die baden-württembergische Polizei ist dieses Jahr an Silvester besonders wachsam und hat deutlich mehr Beamte im Einsatz. Die Ordnungshüter hätten sich intensiv auf den Jahreswechsel vorbereitet, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) gestern. Es werde verstärkt Präsenz gezeigt, um das höchstmögliche Maß an Sicherheit zu gewährleisten.

In Stuttgart sind in der Silvesternacht 500 Polizisten zusätzlich unterwegs, erklärte ein Sprecher des Stuttgarter Präsidiums. Die Beamten seien vor allem in der Innenstadt im Einsatz. Auch in Karlsruhe, Freiburg und Mannheim werden die Einsatzkräfte verstärkt. Auf dem Schlossplatz in Stuttgart seien zwei mobile Wachen in großen Zelten geplant. Dort könne man Rat holen oder auch Anzeige erstatten. "Dann muss man nicht extra auf das Polizeirevier gehen", sagte der Sprecher. Außerdem wird der Schlossplatz und auch ein Teil des angrenzenden Parks ausgeleuchtet. Ferner setzt die Polizei auf Videoüberwachung, um das Geschehen im Blick zu haben.

Beamte mit Maschinenpistolen beim Weihnachtszauber

Beim vergangenen Jahreswechsel hatte es auch in der Stuttgarter Innenstadt sexuelle Übergriffe auf Frauen gegeben. Die Bundespolizei setzt rund um den Stuttgarter Bahnhof mehr Kräfte ein und ist auch in Ulm verstärkt präsent. Im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn sind in der Silvesternacht gleichfalls mehr Beamte auf der Straße. "Wir sind verstärkt zu sehen", sagte ein Sprecher, ohne die Anzahl der Polizisten zu nennen. Das Polizeipräsidium Karlsruhe wird am Silvesterwochenende in seinem Beritt etwa ein Drittel mehr Polizeikräfte einsetzen als an normalen Wochenenden.

Im Vergleich zum Silvestereinsatz des Vorjahres sei die Zahl der Beamten allerdings nicht wesentlich erhöht worden, meinte ein Polizeisprecher. Zusätzlich würden sogenannte Interventionskräfte eingesetzt – also Polizisten, die bei Bedarf zu möglichen Brennpunkten geschickt werden können. Im Beritt des Mannheimer Polizeipräsidiums hingegen sind im Vergleich zur Silvesternacht des Vorjahres 50 Prozent mehr Kräfte im Einsatz; in den Städten proportional mehr als in ländlicheren Regionen, wie ein Polizeisprecher sagte. "In die Einsatzplanung floss Köln mit ein, aber auch der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt", erläuterte er weiter. Die Polizei setze auf Präsenz vor Ort. Auch der Sicherheitscontainer der Polizei am Mannheimer Paradeplatz, sonst nur an Werktagen geöffnet, sei in der Silvesternacht besetzt. In Freiburg ist die Polizei nach den Morden an einer Freiburger Medizinstudentin und einer Joggerin in Endingen (Kreis Emmendingen) besonders sensibilisiert. "Wir werden deutlich sichtbar unterwegs sein", betonte ein Sprecher.

Eine deutlich höhere Polizeipräsenz für mehr Sicherheit – das war nach dem Terroranschlag in Berlin auch das Konzept beim Weihnachtszauber in Triberg (Schwarzwald-Baar-Kreis), der am heutigen Freitag zu Ende geht. Erstmals kontrollierten mit Maschinenpistolen bewaffnete Beamte am Eingang alle Fahrzeuge, ein Betonkübel vor dem Haupteingang und Standkontrollen sollten während der sechstägigen Großveranstaltung – erwartet wurden rund 40.000 Besucher – für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Dafür kamen sogar Kräfte von außerhalb: Das Polizeipräsidium Einsatz unterstütze die örtlichen Beamten – eine für ganz Baden-Württemberg zuständige Dienststelle, die bei umfangreichen Einsätzen Personal und technisches Gerät zur Verfügung stellt.

Bislang kam es laut Polizei zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Viele Besucher hätten die erweiterten Sicherheitsvorkehrungen begrüßt, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen gestern auf Anfrage. "Die Stimmung ist positiv."