Rund 1300 Soldaten sind an dem freilaufenden Manöver beteiligt. (Symbolfoto) Foto: dpa

Größte ABC-Abwehrübung steht bevor. Auch Südwesten ist betroffen. Keine Gefahr für Bevölkerung.

Region - Sie steht kurz bevor: die größte ABC-Abwehrübung, die bis dato in der NATO oder der EU stattgefunden hat. Am Freitag, 14. September, fällt in Speyer der Startschuss für die rund 1300 Soldaten aus 14 Nationen, die laut dem Landeskommando Baden-Württemberg bei dem sogenannten freilaufenden Manöver beteiligt sein werden.

Der Übungsraum erstreckt sich demnach von der französischen Grenze über die Linie Karlsruhe - Stuttgart - Ulm im Norden bis zur österreichischen und Schweizer Grenze im Süden.

Bevor der Kommandeur am Morgen des 17. September die Befehlsausgabe erteilt, findet in Speyer ab dem 14. September ein Kennenlernen der Soldaten statt.

Zwischen Montag, 17. September, und Donnerstag, 20. September, könnte es dann sein, dass einige Kompanien im Kreis Tuttlingen zu sehen sind. Denn: Spaichingen zählt laut Informationen des Landeskommandos zu den sogenannten Übungsraumschwerpunkten.

Panzer oder sonstige Kettenfahrzeuge werden nicht zum Einsatz kommen. Unter den 170 Fahrzeugen werden unter anderem Jeeps, 7,5-Tonner sowie Tanklastwagen zu sehen sein. Laut Sprecher des Landeskommandos verteilen sich diese auf kleinere Kolonnen von zehn bis 15 Fahrzeugen.

Bei der Abwehrübung treten die Soldaten auch in Kontakt mit der Zivilbevölkerung. Grund zur Verunsicherung besteht jedoch nicht. Die Soldaten werden bei dem Manöver weder schießen noch sprengen. Vielmehr werden sie Abwehrverfahren gegen die Wirkung von atomaren, biologischen und chemischen Kampfmitteln üben.

Info: Was bedeutet freilaufendes Manöver?

Die Besonderheit eines freilaufenden Manövers liegt darin, in einem möglichst realistischen Szenario zu üben. Das heißt in diesem Fall, dass sogenannte ABC-spezifische Aufgaben gemäß Befehl unter realistischen Bedingungen gelöst werden sollen. Konkret bedeutet das unter anderem, dass die übende Truppe nicht an militärische Einrichtungen und Liegenschaften gebunden ist.

Aufgaben wie Erkundung oder Dekontamination sollen demnach nicht nur auf dem Gelände von Kasernen, sondern auch im Umfeld von chemischen Industriebetrieben erledigt werden. Gleiches gilt für die Unterbringung: Je nachdem, wie sich die Übung entwickelt, werden die Truppen - nach Anfragen bei der jeweiligen Gemeinde - auf gemeindeeigenen Grundstücken und in zivilen Einrichtungen untergebracht.