Tanken macht momentan absolut keine Freude. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock/dean bertoncelj

Spritpreise sind im Süden deutlich höher als im Norden. Regen bringt wenig Entspannung.

Region - Regen, Sturm, Kälte – lange war es ein schöner Herbst in Baden-Württemberg; nun hat das trübe Wetter den Südwesten voll im Griff. Das mag so manchem mächtig die Laune verderben. Doch etwas Gutes bringt der Regen mit sich: Er füllt die Flüsse wieder mit Wasser. Schon seit einigen Wochen können die Frachtschiffe aufgrund niedriger Pegelstände weniger Treibstoff den Rhein hinauf transportieren. Der Blick auf die Spritpreise verdirbt den Autofahrern im Südwesten und im restlichen Süden der Republik so richtig die Tanklaune. Ändert sich das nun endlich?

Stephan Zieger, Geschäftsführer vom Bundesverband Freier Tankstellen (bft), dämpft die Hoffnung der Autofahrer: "Die Regenfälle in letzter Zeit heben den Pegel um einige Zentimeter an, aber das entspannt die Situation nicht komplett", sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Rund 150 Liter pro Quadratmeter über mehrere Tage wären nötig, um den Frachtverkehr auf dem Rhein und anderen Flüssen wieder vollständig zum Laufen zu bringen, erklärte der bft-Chef.

Dennoch: "Auch am Wochenende können die Menschen in Baden-Württemberg noch Auto fahren", sagte Zieger. Es könne zwar dazu kommen, dass einer Tankstelle der Sprit ausgeht – "aber ein bis zwei Tage später sind die Tanks wieder gefüllt", versicherte Zieger. Dafür sorgt die Raffinerie in Karlsruhe, die den Südwesten weiterhin flächendeckend versorgen kann. Soll heißen: Es herrscht eine Spritknappheit, aber es droht kein Versorgungsausfall.

Zum Ärger der Autofahrer schießen die Preise für Benzin und Diesel durch die Decke. Je weiter es den Rhein Richtung Südbaden aufwärts geht, desto teurer wird es an den Tankstellen. Während in Bremen Benzin gerade einmal 1,41 Euro pro Liter kostet (Diesel: 1,29 Euro), müssen die Autofahrer in Villingen-Schwenningen für einen Liter Benzin satte 1,62 Euro hinblättern (Diesel: 1, 56 Euro). Also heißt es weiter auf den großen Regen warten. Wenn dieser kommt, werde sich der Spritpreis im Land etwas zeitversetzt, aber dann zügig den Preisen im Norden der Republik wieder anpassen.