Foto: Visel

Umwelt: Maßnahmen nach Hangrutschung

Ratshausen (bv). "Gefahr ist in Verzug. Sofortmaßnahmen sind erforderlich": Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) hat nach der Hangrutschung vor wenigen Tagen im Bereich Vorderer Wiesenweg in Ratshausen unverzüglich reagiert.

Denn die Erdmassen sowie Bäume und Sträucher haben Teile der Schlichem zugeschoben. Laut Bürgermeister Heiko Lebherz wird befürchtet, dass angesichts der für das Wochenende vorhergesagten Starkregen weiteres Gelände abrutscht und sich so ein Damm von bis zu vier Metern Höhe bilden könnte, der die Schlichem anstaue. "Im schlimmsten Fall müssten wir eine Schlammlawine befürchten."

So hat die Gemeinde schon erste Maßnahmen eingeleitet. Am Freitag war ein Forstbetrieb vor Ort, um Bäume und Sträucher aus dem Hangbereich herauszuziehen. Zudem besprach sich Lebherz mit Christoph Wiedemann, Zugführer beim THW Balingen, wegen der Einrichtung eines Einsatzstellensicherungssystems. Dabei werden im Hangbereich verschiedene optische Messpunkte gesetzt, so dass jede Bodenbewegung sofort registriert wird. In der kommenden Woche soll ein Tiefbauunternehmen im Rahmen einer aufwendigen Maßnahme das Bachbett mit einem Bagger ausräumen und den Rutschhang in Absprache mit einem Geologen modulieren. Lebherz: "So kann das Aufstauen der Schlichem und damit letztlich die Gefahr einer Schlammlawine verhindert werden."

Der Hang ist schon seit 1991 unter Beobachtung des Landesamts, weil Rutschungen befürchtet werden. Auch die Gemeinde Ratshausen, so Lebherz, habe stets ein Auge darauf gehabt.

Nach der Erkundung der Hangrutschung durch einen Geologen gab es am Donnerstag als erste Sofortmaßnahme ein Abstimmungstermin mit den Fachbehörden des Landratsamts (Umweltamt, Naturschutz, Brand- und Katastrophenschutz) sowie dem LGRB. Dabei ist laut Lebherz deutlich geworden, dass "hier sofortiger Handlungsbedarf besteht".