Der Schein trügt: So idyllisch wie unser Foto den Stausee zeigt, ist es dort leider nicht immer. Foto: Kauffmann

Die Idylle am Rangendinger Stausee ist getrübt: Was die vergangenen Wochenenden dort los war, „wollen wir nicht“, stellt Bürgermeister Manfred Haug klar. Die Rede ist von Exhibitionisten und grölenden Männerhorden. Nun will die Gemeinde hart durchgreifen.

Das Fass am Stausee ist kurz vor dem Überlaufen: „Was die letzten Wochenenden am Stausee los war, wollen wir nicht“, sagt Bürgermeister Manfred Haug am Montag vor dem Gemeinderat. Erst am Wochenende entblößte sich dort ein Mann vor jugendlichen Mädchen, Haug spricht darüber hinaus von „grölenden Männerhorden“, ausufernden Grillpartys, Wildparkern und Zuständen, die so nicht haltbar sind.

Solche Zustände am Stausee „wollen wir hier nicht“

Der Stausee sei von Rangendingern für Rangendinger, aber wenn wegen der Situation dort kein einziger Rangendinger mehr ist, „dann geht was schief“. Wie Haug berichtete, habe die Gemeinde bereits Gespräche mit Polizei und Securitydienst geführt. Haug droht: „Solche Zustände wollen wir hier nicht. Wenn alles nicht funktioniert, behalte ich mir vor, den Stausee dicht zu machen.“

Security soll Präsenz am Stausee verstärken

Zunächst werden bestehende Maßnahmen verschärft. So soll die Security auch tagsüber auf Streife gehen. Diese sind immer zu zweit unterwegs und informieren bei Verstößen die Polizei. Die Sicherheitsleute halten auch die Parksituation im Blick. Diese ist an warmen Wochenenden besonders verheerend: Die Besucher stellen ihre Autos irgendwo ab, interessieren sich auch nicht für Parkverbote.

Die Sackgasse „Am großen Damm“ ist regelmäßig vollgeparkt bis hin zur Wendeplatte, sehr zum Leidwesen der Anwohner. Haug will die Straße nun für Besucher sperren. Darüber hinaus prüft die Gemeinde derzeit, welche Stellen sie per Video überwachen könnte. Dabei geht es nicht um die visuelle Abdeckung des Geländes, sondern bestimmte Bereiche, etwa die Zugänge.

Kameras an den Zugängen zum Stausee sind im Gespräch

Darüber hinaus steht die Frage im Raum, wie man das Verhalten auf dem Gelände besser regulieren kann. Will man dort Shishas? Will man Glas und Bierkästen? Haug: „Jetzt ist endgültig Schluss. Manchen Leuten ist zu heiß.“ In Rangendingen funktioniere das aber definitiv nicht, zumal sich die eigenen Einwohner nicht mehr an den See trauten, der quasi ausschließlich von Auswärtigen bevölkert wird.

Dieringer: „Wir sind selbst Schuld“

Gemeinderat Reinhold Dieringer wies darauf hin, dass die Parksituation schon oft angesprochen wurde. Und letztlich: „Wir sind selbst Schuld.“ Die Gemeinde habe den Bereich vor einigen Jahren einst aufwendig gerichtet und sich so „einen Bereich von Problemen geschaffen“. Seiner Ansicht nach werde man nicht umhin kommen, den Stausee einen oder zwei Sommer zu schließen. Dieringer: „Anders wird es nicht funktionieren.“ Ob die Security, die verstärkt auf Streife geht, effektiv Ergebnisse erzielt, ist für ihn eine offene Frage.

Schließung ist das letzte Mittel

Wenn die ganzen Maßnahmen, die für den Stausee nun umgesetzt werden, nichts bringen, wäre die Schließung das letzte Mittel – doch dieses Mittel anzuwenden, steht nach der Gemeinderatssitzung vom Montagabend definitiv im Raum.