Workcamp: Teilnehmer aus aller Welt präsentieren Spezialitäten aus ihrer Heimat / Gemeinsamer Abschluss

Völkerverständigung geht halt doch auch durch den Magen. Am Freitag saßen die Teilnehmer des internationalen Workcamps zum Abschluss ihres zweiwöchigen Aufenthalts in Rangendingen gemeinsam bei einem internationalen Buffet an einer langen Tafel mit der Rangendinger Jugendkapelle.

Rangendingen. Am Ende des zweiwöchigen Workcamps gab es eigentlich auf allen Seiten nur lachende Gesichter. "Wir alle haben zwei schöne Wochen hier erlebt und viele Erfahrungen gesammelt", fasste Jonas Eidams die Stimmung in der Gruppe der jungen Menschen aus der ganzen Welt zusammen. Sie hatten in dieser Zeit gemeinsam mit dem Rangendinger Bauhof den Barfußpfad hergerichtet. Dabei mussten sie schwer schuften, teilweise sogar bei Regen und Schnee. Doch letztlich waren zum Abschluss alle stolz auf das, was sie während ihres Workcamps geschaffen hatten, sagte Eidams.

Und so ließen sie es sich am Freitag um zwölf nicht nehmen, als sie zum letzten Mal die Schaufeln und Schubkarren zur Seite gestellt hatten, die Schuhe auszuziehen und in einem ersten Testlauf den hergerichteten Barfußpfad auszuprobieren.

Die Zeit in Rangendingen war auch geprägt von Ausflügen und Begegnungen. Einen aufmerksamen Betreuer hatten die jungen Menschen in Rangendingens Hauptamtsleiter Manfred Haug. "Das war ein Super-Haufen", lobte er die internationale Truppe. Einmal pro Tag hatte er bei ihnen vorbei geschaut. Probleme habe es nie gegeben, erzählt er. Haug hatte auch einen Ausflug auf die Burg Hohenzollern organisiert und sie dorthin begleitet. Und für den zweitäglich durchgeführten Einkauf der Truppe stellte er den Teamern unkompliziert sein Privatauto zur Verfügung. Auch zum Fußball schauen nahm er sie mit ins Sportheim. "Manche hat’s zwar nicht interessiert, doch es kamen alle mit".

Auch zur Kronenstube hatte die Gruppe auf ihrer Suche nach Kontakten mit Einheimischen ein inniges Verhältnis aufgebaut. Dort saßen sie mit den Gästen einmal zum Fußball schauen gemeinsam vor dem Flachbildschirm und bei ihrem privaten Abschiedsfest am Freitag durften sie dort die eigene Musik auflegen. Ein nettes Abschiedsessen hatten die Workcamp-Teilnehmer dann am Freitag auch noch mit der Jugendkapelle Rangendingen zusammen organisiert.

Sich mit anderen jungen Menschen aus den Workcamp-Gemeinden zu treffen und auszutauschen, dies sei immer auch ein wichtiger Aspekt der gesamten Idee, erklärten Jonas Eidams und Laura Hofrichter. In diesem Sinne hatten die jungen Menschen auch das Jugendhaus besucht und waren zum Abschluss zur Probe der Jugendkapelle eingeladen worden. Davide, der Schlagzeuglehrer aus Mailand, setzte sich sofort an die Drums und man merkte ihm an, dass ihm das Spielen gefehlt hatte. Er wollte gar nicht mehr aufhören. Doch an den Tischen warteten schon alle auf die Eröffnung des internationalen Buffets, das die Weltgäste aus den Küchen ihrer Heimatländer vorbereitet hatten. Die Auswahl war groß und roch verführerisch: Russischer Toast von Andrej, italienische Bruschetta mit Tomate und Knoblauch von Davide, Tarte aux Pommes von Alice aus Frankreich, Spinattaschen von Vicky aus Griechenland, amerikanisch-mexikanisches Gemüseallerlei mit Tortilla-Chips von Saneé, einen bosnischen Nachtisch von Milica und einen Dip mit Gemüsestreifen von den deutschen Teilnehmern.

Die Getränke hatte Hauptamtsleiter Manfred Haug als Spende der Gemeinde mitgebracht. Genauso wie Uta Schoder als Vorsitzende des Musikvereins hatte er sich für das Treffen begeistert und gleich noch seine beiden Töchter mitgebracht. Beim Essen lösten sich dann auch rasch die anfänglichen Berührungsängste. Über die Teller hinweg entwickelten sich nette Gespräche und trugen ihren kleinen Teil zur Völkerverständigung bei.