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Die Original Rangendinger Alemannen haben ihre Feuertaufe bestanden

Der laute Beifall im Gemeindehaus sprach Bände: die Masken und das Häs der Original Rangendinger Alemannen kommen bei den Zuschauern gut an. Damit hat die neue Fasnetgruppe ihre Feuertaufe gut überstanden.

Rangendingen. " Wir waren so nervös", sagte Häswartin Andrea Lauinger, als sie am Samstag das Häs ihres Sippenanführers Rangod alias Thorsten Zähringer dem Publikum vorstellte. Doch der spontane Beifall der Besucher im voll besetzten Gemeindehaus hatte die Spannung mit einem Schlag gelöst.

Die Vorstellung der neuen und eigenständigen Häsgruppe der Rangendinger Fasnet war sicherlich das spannendste Ereignis der diesjährigen Saison. Wofür die Alemannen auch selbst verantwortlich waren, schließlich hatten sie dafür einiges getan, dass viele Fasnetfans gespannt auf das erste Auftreten der sieben Maskenträger warteten. Eingebettet war die Vorstellung in einen lustig-unterhaltsamen Fasnetball, der Narren von 18 bis 80 Jahren ins Gemeindehaus gezogen hatte.

Viel Lob erhielt Alleinunterhalter Chris Metzger von der Höri am Bodensee, der sogar auf dem Alphorn blies und gleich mitteilte, dass er schon öfter in Rangendingen für Stimmung gesorgt habe – allerdings in der Festhalle und als Teil einer Band.

In Höchstform zeigten sich auch Hillus Herzdropfa aus Justingen "von der Alb ra", die sich fast dafür entschuldigten, erst vor zwei Wochen in Rangendingen aufgetreten zu sein, damals bei der Weihnachtsfeier des Sportvereins, was ja etwas komplett anderes sei, wie sie humorvoll erzählten. Und so machten sie mit ihrem Wortwitz und Schlagfertigkeit an diesem Abend sogar Rangendingens Schauspiel-Größe Mike Wild sprachlos und veranlassten die Besucher zu wahren Lachsalven.

Dann folgte der große Moment der Gastgeber, dem auch Rangendingens Bürgermeister Johann Widmaier beiwohnte. Dass er den Alt-Rangendinger und Sippenführer Rangod als Konkurrent für das Amt des Gemeindeoberhaupts sieht, scheint allerdings eher unwahrscheinlich. Er freute sich über den Erfolg der ersten Alemannen-Veranstaltung und fand wie die Besucher auch Gefallen am Häs der neuen Gruppe.

Alemannen wollen keine Konkurrenz für die bestehenden Fasnetvereinen sein

Doch bevor die sieben Alemannen zu mystisch-gruselig-keltischer Musik aus den Kulissen und durch die Zuschauerreihen streiften, erzählte Thorsten Zähringer ein paar Takte zur Entstehung der Fasnet-Figur, die als Alemannengruppe um deren Führer Rangod einen engen "Heimatbezug" aufweise und deren Häs deshalb auch auf historischen Vorbildern basiere. Dabei legte er Wert darauf, dass die Alemannen keine Konkurrenz zu den beiden bestehenden Fasnetvereinen am Ort sein wollten, sondern zukünftig eng für eine "glückselige Fasnet im Ort" mit diesen zusammenarbeiten wollten.

Schönes Zeichen dafür war, dass auch mehrere Hästräger sowohl der Jägen wie auch der Mönchsgrabenhexen im Gemeindehaus waren. Mönchis-Chef André Schneider hatte sogar extra seine Abfahrt zum Hexentanzauftritt nach Rosenfeld verschoben, um den Alemannen seine Aufwartung machen zu können.

Die Begeisterung auf jeden Fall war groß bei den Zuschauern und viele wollten das komplett in Handarbeit gefertigte Häs mit den ausdrucksstarken Holzmasken und den langen Haaren genau besehen und befühlen.

"Das sieht echt toll aus", äußerten sich viele der Gäste und sogar alte Hästräger zeigten sich durchaus beeindruckt, wie gelungen die Figur zwischen Tradition, Heimatbezug und einem Schuss modernem Outfit ist.