Die Ernte in Rangendingen liegt am Boden. Der Schaden für Landwirte und Hobbygärtner geht in die Zehntausende. Foto: Beiter

Schaden dürfte in die Zehntausende gehen. Feuerwehrabteilungen im Dauereinsatz. Bäume stürzen auf Autos.

Rangendingen - Das Unwetter, das Sonntag Nacht die Zollernalb streifte, hat die Landwirte in Rangendingen am heftigsten getroffen. Viele beklagen den Verlust ihrer gesamten Ernte. Darüber hinaus wurden hier durch den Hagel zahlreiche Gebäude und Fahrzeuge beschädigt. Die Landwirte beklagen den Verlust der gesamten Ernte.

Landwirt Lorenz Strobel ist verzweifelt: "Das ganze Getreide, das am Sonntag noch stand, ist jetzt platt und kann nicht mehr gedrescht werden", sagt er. Gleich am Sonntagabend habe er die Felder auf den verschiedenen Gewannen abgefahren und dabei den Totalausfall festgestellt. Wie ihm geht es in Rangendingen auch den anderen Landwirten. Hagel und der Sturm haben auf dem gesamten Gemeindegebiet die Arbeit eines Jahres zerstört. Der Schaden dürfte in die Zehntausende gehen. "Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel: Alles war umsonst", sagt Strobel. Dass die gesamte Ernte von einem Unwetter zerstört wird, das habe es noch nie gegeben, fügt seine Mutter Christine Strobel hinzu. Das bestätigen viele ältere Bewohner aus dem Ort.

Mehr im ideellen Bereich, trotzdem nicht minder schmerzlich sind die Hagelschäden bei den Krautland- und Obstgarten-Besitzern. Was sie auf ihren Anlagen in den vergangenen Wochen oft mühsam täglich gewässert und gehegt hatten, ist mit einem Schlag verwüstet.

Bürgermeister Johann Widmaier haben viele Schadensmeldungen erreicht. Hauptsächlich die Neubaugebiete an der Owinger Halde und am Winterrain wurden getroffen, sagt er. Zum Glück seien Bietenhausen und Höfendorf verschont geblieben. So konnten die Einsatzkräfte der dortigen Abteilungswehr in Rangendingen aushelfen. Insgesamt sei die Feuerwehr die ganze Nacht an über 80 Einsatzstellen im gesamten Gemeindegebiet gerufen worden, weiß er. Weitere 20 Einsätze kamen im Lauf des gestrigen Tags hinzu. Dankbar und glücklich ist der Rangendinger Rathauschef, dass die Überlandhilfe unbürokratisch und effektiv geleistet wurde.

Unterstützung kam von den Feuerwehren Haigerloch und Hechingen, unter anderem mit Drehleitern, bestätigt Kreisbrandmeister Stefan Hermann mit. Überall habe es vollgelaufene Keller, abgedeckte Dächer und herabgefallene Äste gegeben.

Mit voller Wucht hatten Hagelkörner von der Größe von Tennisbällen auch viele Rollläden und sogar Fensterscheiben eingeschlagen. An der Klosterkirche wurden Teile der Butzenglasscheiben zerstört. Auch die Lichtkuppeln auf den Dächern der Schule, der Sporthalle und des Schwimmbads wurden eingeschlagen.

"Der Schaden im Rangendinger Wald hält sich in Grenzen", sagt Revierförster Hubert Münch. Vereinzelt seien Bäume umgefallen, auch leichte Schäden an den Waldwegen gebe es. Pech hatte ein Mann, der sich mit seinem Fahrzeug zur Umwetterzeit an der Grillstelle an der Lindeshalde aufhielt. Ein umstürzender Baum begrub seinen Geländewagen. Der Mann sei zum Glück mit dem Schrecken davongekommen, sagt der Förster.

Auch bei der Polizei gingen pausenlos Meldungen ein. Glück im Unglück hatte um 17.15 Uhr eine 43-jährige Autofahrerin, die auf der Landesstraße 391 zwischen Grosselfingen und Rangendingen unterwegs war. Eine 30 Meter hohe Tanne stürzte mit voller Wucht auf die Motorhaube. Am Fahrzeug entstand laut Polizei Totalschaden. Wie durch ein Wunder blieben die Frau und ihre drei Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren unverletzt.