Viele bunte Luftballons stiegen bei der Eröffnung des Festes am Sonntag in den Himmel.Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Kinder-und Familienfest des Diasporahauses mit Gottesdienst, Schulband und Luftballons

Rangendingen-Bietenhausen. Viele bunte Luftballons und Hilfe für das "Dach der Welt": Das Kinder- und Familienfest des Diasporahauses präsentierte sich einmal mehr bunt und vielfältig. Es ist eine schöne Tradition, dass die Veranstaltung alljährlich mit einem Familiengottesdienst im Zelt ihren Anfang nimmt. Diesmal stand er unter dem Motto "Wir bieten größtmöglichen Schutz für alle" und wurde gemeinsam mit den Kirchengemeinden Haigerloch und Rangendingen gefeiert. Neben dem evangelischen Pfarrer Frank Steiner wirkten der Posaunenchor Haigerloch und Rangendingen, die Schulband "Master Cheeps", die Lehrerband sowie die Grund- und Hauptschule Bietenhausen mit.

Größtmöglichen Schutz bieten – das heißt, Verantwortung zu übernehmen, und, wo immer es möglich und notwendig ist, seine Stimme zu erheben. Dass im Diasporahaus großer Wert auf Mitbestimmung gelegt wird, verdeutlichten Jugendliche, die sich den Besuchern vorstellten; darunter Vertreter des Schach-Teams, des "Schwätz-mit-Projekts", des Öffentlichkeits-Teams sowie ein Öko-Mentor.

"Schutz für alle" beinhaltet darüber hinaus auch, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen und sich dort zu engagieren, wo Hilfe ganz dringend gebraucht wird. Mit seinem Nepal-Projekt beschreitet das Diasporahaus neue Wege. Über die Kinder- und Jugendhilfestiftung wird es Studierenden ermöglicht, ein dreimonatiges Auslandspraktikum auf dem "Dach der Welt" zu absolvieren. Im kleinen Bergdorf Lurpung nahe Kathmandu führen diese, wie Projektleiterin Eva-Maria Herter erläuterte, an der dortigen Schule pädagogische Projekte zu den Themenfeldern Nahrung, Kleidung und Bildung durch. Ein wichtiger Ansprechpartner vor Ort ist NirDhoj Lama, den der Vorstandsvorsitzende des Diasporahauses, André Guzzardo, in Bietenhausen begrüßte. Mit seiner Frau wird NirDhoj Lama dort eine Woche lang zu Gast sein. Beim Fest war er ein begehrter Gesprächspartner, der viel Interessantes über das Leben auf dem Dach der Welt zu berichten hatte. Die Spenden sowie das Opfer des Gottesdienstes kommen dem Nepal-Projekt in vollem Umfang zugute.

Ein weiteres Projekt, das in Verbindung mit Nepal steht, ist das individualpädagogische Clearingprojekt für Systemsprenger. Von diesem profitieren Kinder und Jugendliche, die Hilfen ablehnen. Einem von zwei Mitarbeitern begleiteten Jungen wurde es ermöglicht, in Nepal zwei Monate lang Abstand zu gewinnen und sich neu zu sortieren. Nach dem Auslandsaufenthalt habe der betreffende Jugendliche wieder am Unterricht teilgenommen, freut sich André Guzzardo. Auf ganz viel Glück hoffen indes die Teilnehmer des Luftballon-Wettbewerbs, denn der Ballon, der den weitesten Weg zurücklegt, beschert seinem Besitzer ganze 100 Euro. Zum vielfältigen Rahmenprogramm gehörten jede Menge Kreativangebote. Man konnte Nistkästen bauen, Gläser gestalten oder T-Shirt-Taschen angefertigen. Bogenschießen und Kistenstapeln sowie im Bücherflohmarkt stöbern durfte man auch.