Nino Schurter (links) und Julien Absalon lieferten sich 2016 einen packenden Kampf. Foto: Single

Mountainbike: Spitz und Co. kommen in guter Form. Schurter und Absalon stehen bei den Herren im Fokus.

Die zweite Runde des UCI Mountainbike Weltcups verspricht aufregend zu werden. Gleich drei Deutsche Damen haben am vergangenen Sonntag beim Auftakt in Nove Mesto für das Albstädter Heim-Publikum eine grandiose Vorlage geliefert.

Bei den Herren könnte am 28. Mai ein junger Niederländer die Hierarchie durcheinander bringen.

Was für eine Steilvorlage für den Heim-Weltcup: Sabine Spitz, Adelheid Morath und Helen Grobert haben den deutschen Mountainbike-Fans in Nove Mesto mit den Plätzen zwei, sechs und sieben gleich drei gewichtige Gründe geliefert, am Wochenende ins Albstädter "Bullentäle" zu pilgern. "Ich stehe in der ersten Reihe und habe die ›2‹ am Lenker. Klar, für die Zuschauer ist das schön, und das Heimrennen ist natürlich etwas Besonderes", sagt Sabine Spitz und schmunzelt. Die unkaputtbare 45-Jährige in Albstadt erneut auf dem Podium? Das wäre für die deutschen Fans natürlich großartig. Vielleicht darf sich außer ihr sogar noch eine Deutsche bei der Zeremonie bejubeln lassen. Adelheid Morath und Helen Grobert haben gezeigt, dass sie es drauf haben.

Als Favoritin wird jedoch Annika Langvad ins Rennen gehen. So dominant, wie die Weltmeisterin aus Dänemark den Weltcup-Auftakt gewonnen hat, führt eine Woche später der Weg zum Sieg in Albstadt erst mal über sie. "Ich habe das nicht erwartet, aber es gibt mir Selbstvertrauen für den Rest der Saison", sagte sie in Nove Mesto. Und dieser Rest, der beginnt am Sonntag in Albstadt. Neben Langvad und Spitz kommen auch Linda Indergand (Schweiz), Maja Wloszczowska (Polen) und die als sehr gute Bergfahrerin bekannte Yana Belomoina (Ukraine) – aber auch Catharine Pendrel. Die Kanadierin hatte in Nove Mesto großes Pech. An dritter Stelle liegend verklemmte und verdrehte sich die Kette ihres Bikes dermaßen, dass es Minuten dauerte, ehe das Problem behoben war.

Lässt Nino Schurter seinem 21. gleich den 22. Weltcupsieg folgen? Nach seinem Olympiasieg, dem letzten großen Titel, der ihm noch fehlte, ist der Schweizer "ohne Druck und mit Gelassenheit" in die Saison 2017 gegangen. "Ich kann mir auch mal ein schlechtes Rennen erlauben.". Hätte der Weltmeister nicht schon so viel gewonnen, könnte man meinen, dass das der Schlüssel für die Erfolge ist. Seine beiden langjährigen Rivalen Julien Absalon (Frankreich) und Jaroslav Kulhavy (Tschechien) konnten ihm das Wasser am vergangenen Sonntag jedenfalls nicht reichen. Gleichwohl muss man dieses Duo natürlich immer auf der Rechnung haben. Besonders Absalon mag das Streckenprofil im Bullentäle außerordentlich. Dort haben sich er und Schurter schon für epische Duelle geliefert. Allerdings dürfen sie die Rechnung am Sonntag nicht ohne David Valero machen. Der Spanier war im Vorjahr in Albstadt Achter, hat Schurter in Nove Mesto Schurter am längsten Paroli geboten. Einzige deutsche Hoffnung auf ein Topergebnis ist Manuel Fumic. "Wenn es von Anfang an läuft, kann ich ums Podium mitfahren. Die Form ist eigentlich sehr gut", sagt der Kirchheimer. Seine Landsleute hoffen auf mehr Glück als in Nove Mesto. Der Deutsche Meister Markus Schulte-Lünzum weiß um seine "gute Verfassung". Um die ausspielen zu können, muss die Startphase gelingen. Für Christian Pfäffle gilt dasselbe – genauso für Altmeister Wolfram Kurschat, der es aus einer hinteren Startposition in Albstadt schwerer haben wird sich nach vorne zu fahren.

Am Sonntagvormittag eröffnen die U23-Damen um 9 Uhr den Showdown am letzten Wettkampf-Tag. Die US-Amerikanerin Kate Courtney lieferte in Nove Mesto ein brillantes Rennen ab und geht mit dem weißen Leader-Jersey als Favoritin ins Rennen. Für ihre männlichen Altersgenossen geht’s bereits am Samstag ab 14 Uhr zur Sache. In Weiß geht der Norweger Petter Fagerhaug ins Rennen, aber auch Lukas Baum (Neustadt/Weinstraße) und Georg Egger (Obergessertshausen) gehen mit Ambitionen in ihren Heimweltcup.

Fahrer aus 42 Nationen werden in den vier Weltcup-Rennen vertreten sein. 146 Herren, 83 Damen, eine Rekordzahl von 167 männlichen U23-Fahrern und 62 U23-Damen stehen auf der Meldeliste. Gemeinsam mit den gut 300 Nachwuchs-Fahrern des Albgold-Juniors-Cup (inklusive Junior Event) und den erwarteten 1000 Teilnehmern am Kurz-Marathon der Gonso-Albstadt-MTB-Classic werden von Freitag bis Sonntag etwa 1800 Aktive erwartet.