Ronja Eibl war auch in den tschechischen Wäldern von Nove Mesto stark unterwegs. Foto: EGO-Promotion

Mountainbike: Nur Haley Batten schneller als das große Talent aus Grosselfingen. 

Wie schon vor einer Woche bei ihrem Heim-Rennen in Albstadt hat die Grosselfingerin Ronja Eibl beim zweiten Weltcup der Saison im tschechischen Nove Mesto den zweiten Platz im U23-Rennen belegt. Der Sieg ging an Haley Batten (USA), Rang drei an Junioren-Weltmeisterin Laura Stigger (Österreich).

"Vielleicht habe ich zu lange gewartet und hätte mehr riskieren sollen", sagte Eibl als sie am Samstag das im Ziel mit 28 Sekunden Rückstand auf Batten (1:13:38 Stunden) erreicht hatte. Im Gegensatz zu Albstadt, als sie sich in den ersten Runden noch nicht gut fühlte und zudem technische Probleme hatte, hielt sich Ronja Eibl in der Biathlon-Arena von Nove Mesto an eine taktische Vorgabe.

Als Leichtgewicht sollte sie sich in den Flachpassagen möglichst wenig im Wind zeigen. Also heftete sie sich auf der 3,9 Kilometer langen, technisch anspruchsvollen Schleife an das Hinterrad von Albstadt-Siegerin Laura Stigger. "Dass Haley zuvor weg gefahren war, habe ich gar nicht gleich bemerkt", gestand Eibl. Auf den ersten vier von sechs Runden vergrößerte sich Battens Vorsprung mehr und mehr. 1:20 Minuten lagen zwischen ihr und den beiden Verfolgerinnen, die phasenweise auch noch die Schweizerin Nicole Koller im Schlepptau hatten. Dann "umarmte" Ronja Eibl in einer Felspassage einen Baum – "da habe ich meine Linie nicht getroffen" –, bügelte das Missgeschick allerdings rasch wieder aus und holte die zehn verlorenen Sekunden auf.

Der "Baumumarmung" folgt die Attacke

Schließlich ergriff die Grosselfingerin die Initiative, ließ Laura Stigger zurück, und wie von Zauberhand verkürzte sie der Rückstand auf Batten innerhalb von zwei Kilometern auf 30 Sekunden. Doch das war einem Fehler der Amerikanerin geschuldet. Die verteidigte die halbe Minute verbissen und gewann ihr erstes U23-Weltcup-Rennen. Laura Stigger kam mit 1:20 Minuten Differenz als Dritte ins Ziel. Zum ersten Mal überhaupt vermochte Ronja Eibl das Supertalent aus dem Ötztal hinter sich zu lassen. "Es ging mir heute gleich von Anfang an gut, nicht so wie in Albstadt", sagte Eibl, die in der Gesamtwertung jetzt hinter den punktgleichen Batten und Stigger auf Rang drei liegt.

Und mit zwei zweiten Plätzen auf der Habenseite lässt sich beim nächsten Weltcup Anfang Juli in Vallnord/Andorra sicherlich auch mehr riskieren.