Sebastian Metzler (links) und Stephan Duffner machen im Herzen von Villingen eine kurze Trainingspause. Foto: Marc Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Radsport: Stephan Duffner und Sebastian Metzler betreten in dieser Saison Bundesliga-Neuland

Die beiden Top-Fahrer des RC Villingen – Stephan Duffner und Sebastian Metzler – sitzen in dieser Saison das erste Mal in der U23-Bundesliga im Sattel. Eine große Herausforderung für die beiden Amateure.

Es ist der Kick, der sie antreibt, beschreiben Stephan Duffner und Sebastian Metzler. Der Kick, immer besser zu werden und sich selbst auf ein neues Level zu bringen. Das Ziel sei, "einfach nur lebendig ins Ziel zu kommen", sagt Metzler und lacht. Auch Duffner beginnt zu lachen und nickt zustimmend.

In voller Montur, mit Helm und Sonnenbrille, sind die beiden auf ihren identischen Fahrrädern kaum auseinanderzuhalten. "Das passiert auch unseren Teamkollegen oft, dass sie uns verwechseln", erzählt Duffner und erklärt: "Wir sind – auch vom Typ her – wie Zwillinge." Deshalb werden sie beim RC Villingen auch "die beiden Ochsen" genannt.

Wieder lachen beide. Vielleicht haben sie den Spitznamen wegen den wuchtigen Oberschenkeln bekommen. Auf jeden Fall aber, weil sie unermüdlich bis an ihre Grenzen gehen.

18 000 bis 20 000 Kilometer sitzt jeder von ihnen jährlich auf dem Rad. Wenn es geht gemeinsam. "In der Gruppe macht es einfach mehr Spaß", erklärt Duffner. Lange Strecken fahren sie immer zusammen. "Aber Intervalle muss jeder für sich selbst fahren. In der Gruppe kannst du nur Grundlagen trainieren", wirft Metzler ein.

Die Vorbereitung auf die laufende Saison verlief nahezu optimal. Genauso wie die ersten Rennen. Beide Villinger haben ihre Zugehörigkeit zur Elite-Klasse A bereits bestätigt. Dazu braucht man drei Top-10-Platzierungen. Diese hat das Duo bereits nach vier Rennen in der Interstuhl-Cup-Serie eingefahren. "Damit haben wir die erste Hürde übersprungen", sagt Metzler. Und dies bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt in der Saison. "Das ist sehr wichtig. Ein Sturz kann in jedem Rennen passieren." Und dann kann die Saison gelaufen sein.

Jetzt wollen die beiden Villinger in der Bundesliga angreifen. Damit betreten Stephan Duffner und Sebastian Metzler Neuland. "Das ist noch einmal eine andere Hausnummer als die Cups, die wir bisher gefahren sind." Die Streckenlänge beträgt pro Rennen 130 bis 150 Kilometer. Ein Rennen im Interstuhl- oder LBS-Cup geht etwa über 80 Kilometer. "Ein so langes Rennen sind wir bisher noch nie gefahren", sagt Duffner.

Dass die beiden auch ohne Profi-Team in der Bundesliga starten können, ist neu. Seit dieser Saison dürfen auch sogenannte Einzelstarter teilnehmen.

Die ersten beiden Rennen in Düren und Chemnitz haben sie zwar bereits verpasst. "Einige Bundesliga-Rennen wollen wir schon noch fahren", sagt Metzler. Mit den Nachwuchs-Profiteams werden sie kaum mithalten können, betont Duffner. Doch dies sei auch nicht die Motivation. "Unser Ansporn ist es, neue Rennen und Strecken zu sehen", sagt er. "Bei uns gibt es leider immer weniger davon." Der besondere Reiz der Bundesliga sei, dass man – anders als – bei den kleineren Cups nicht 80 Mal eine ein Kilometer lange Strecke im Kreis fährt, sondern alles am Stück. "Und die Landschaft soll ganz schön sein."