Der Kindergarten in Unterreichenbach wird erweitert. Foto: Fritsch

Auch im vergangenen Jahr hat die Corona-Krise die Welt in Atem gehalten. Nicht zuletzt auf die Kommunen hatte sie erhebliche Auswirkungen. So standen sie vor großen finanziellen Herausforderungen. Im Gespräch mit unserer Redaktion äußert sich Unterreichenbachs Bürgermeister Carsten Lachenauer zu den Herausforderungen in seiner Gemeinde, zu Corona und zur Impfpflicht.

Ende des vergangenen Jahres hatten viele Menschen die Hoffnung, dass die Corona-Pandemie 2021 ihren Schrecken verlieren und die Einschränkungen enden würden. Wird das Ihrer Meinung nach 2022 so weit sein?

Das hängt sehr davon ab, wie weit wir mit den Impfungen kommen, denn eine Normalität wird es nur geben, wenn sich alle Menschen, die sich impfen lassen können, dies auch tun. Ich hoffe für uns alle, dass wir dies 2022 erleben und dann wieder das Leben genießen können.

Waren Sie selbst schon infiziert?

Bisher habe ich mich noch nicht infiziert, bin aber auch nicht ängstlich, was eine Infektion betrifft, da ich mittlerweile dreifach geimpft bin und damit einen sehr guten Schutz habe.

Welche Pläne haben die Pandemie, das Virus und die Einschränkungen in diesem Jahr in Ihrem Privatleben verhindert oder unmöglich gemacht?

In 2021 waren privat einige große Feste geplant, die leider nicht durchgeführt werden konnten, was sehr schade war, aber wir hoffen, dass wir das dann alles noch nachholen können.

Mal abseits von Corona: Welche Projekte/Meilensteine fallen Ihnen als Bürgermeister als Erstes ein, wenn Sie an 2021 denken?

Unser Erweiterungsbau für den Kindergarten Unterreichenbach, ansonsten war tatsächlich Corona sehr prägend.

Und was steht in Ihrer Gemeinde an größeren Projekten/Meilensteinen im Jahr 2022 an?

2022 steht vor allem im Zeichen des weiteren Ausbaus der Breitbandversorgung in unserem Ort.

Welche Schwierigkeiten oder Herausforderungen warten 2022 auf Ihre Gemeinde?

Die größte Herausforderung sind die leider immer mehr werdenden Aufgaben, die von oben nach unten verteilt werden, ohne dass die Gemeinden finanziell vernünftig dafür ausgestattet werden, was gerade für Kommunen, die eh finanziell nicht so gut gesattelt sind, immer schwieriger wird.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde - welches Projekt würden Sie für Ihre Gemeinde gerne in Angriff nehmen?

Geld spielt immer eine Rolle, zumal Projekte auch langfristig Auswirkungen auf die Gemeinden haben. Da wir aber in naher Zukunft ein neues Feuerwehrgerätehaus bauen müssen, wäre es natürlich toll, hier ohne Einschränkungen für unsere sehr engagierten Feuerwehrkameraden und Feuerwehrkameradinnen etwas Schönes und Funktionelles errichten zu können.

Und da wir gerade beim Geld sind: Auf was muss Ihre Gemeinde erst mal verzichten, weil sich dafür absolut kein Budget im aktuellen Haushalt finden lässt?

Oje, da gäbe es sehr viel aufzuzählen, denn an einigen Stellen sollte dies oder das gemacht werden, aber alles muss halt über eine Prioritätenliste abgearbeitet werden.

Wie stehen Sie einer Corona-Impfpflicht gegenüber?

Wenn wir alle unser altes Leben zurück wollen und diejenigen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, schützen wollen, was in einer christlichen Gesellschaft eigentlich immer eine Rolle spielen sollte, dann kommen wir um eine Impfpflicht nicht umhin.

Sind Sie selbst geimpft?

Ja, wie schon oben erwähnt, mittlerweile dreifach.

Und zum Abschluss noch ein Klassiker: Welchen guten Vorsatz haben Sie für 2022?

Da diese guten Vorsätze nur eine geringe Halbwertzeit haben, nehme ich mir da nichts Spezielles vor, aber ich habe natürlich schon so ein paar Dinge, wo ich im neuen Jahr Veränderungen vornehmen möchte, aber mache mir hier keinen Druck.