Die Veranstalter zusammen mit den Referenten (von links): Markus Weber, Katrin Dürr, Harald Nüßle, Inge Hormel, Jerg Hilt, Gerhard Fassnacht und Edwin Haag. Foto: Weißenmayer

Dass Privatwald nicht nur Pflege braucht, sondern auch eine gute Beratung, darum ging es beim Privatwaldtag des Calwer Landratsamtes in der voll besetzten Waldschulhalle in Neuweiler.

Neuweiler - Dafür stand jede Menge Fachkompetenz auf der Rednerliste. Inge Hormel als stellvertretende Leiterin der unteren Forstbehörde im Calwer Landratsamt berichtete von den Auswirkungen der Forstreform und den Wechsel in den Zuständigkeiten. Katrin Dürr vom Regierungspräsidium Freiburg referierte über das Thema Klimawandel und gab dazu waldbauliche Empfehlungen, weil die Fichte im Schwarzwald nicht mehr als zukunftsfähige Baumart gilt, andere Baumarten wie die Weißtanne dagegen bessere Aussichten versprechen.

Jerg Hilt von der Forstkammer Baden-Württemberg machte sich in seinen Grußworten stark für die Rechte der Waldbesitzenden. Ebenso betonte Martin Buchwald, Bürgermeister der Gemeinde Neuweiler, die enorme Wichtigkeit des Waldes für die eigene Kommune.

Preiskurve zeigt nach unten

Lebendig wurde die Diskussion mit dem Publikum geführt, als es um die Holzmarktlage ging, die Edwin Haag vorstellte, dem im Blick auf die enormen Preisschwankungen eine weitere Prognose sichtlich schwerfiel und zum Leidwesen der Privatwaldbesitzer die aktuelle Preiskurve stark nach unten zeige. Kritik kam dazu aus dem Publikum, dass der Staatsforst seine Ressourcen im Verkaufswettbewerb immer noch zu stark ausnutze – auf Kosten der Privatwaldbesitzer.

Die Forstbehörde mit Harald Nüßle wies auf staatliche Förderangebote hin, denn wer als Privatwaldbesitzer beispielsweise regelmäßig Borkenkäferkontrolle im Interesse aller Waldbesitzer macht, der soll dafür auch von der Allgemeinheit, in Vertretung des Staates, mit einer Förderung belohnt werden.

Offensiveres Umdenken in der Wasserwirtschaft

Bei der Diskussion um den Klimawandel wurde festgestellt, dass die Regenmengen in etwa vergleichbar zu den Vorjahren geblieben seien, aber vor allem Starkregenereignisse und lange Trockenzeiten auch ein offensiveres Umdenken in der Wasserwirtschaft und in der Wasserrückhaltung erforderten.

An den Infoständen im Außenbereich stellte neben anderen auch die Firma Hölzle neue und bewährte Forstgeräte vor, es wurden Pflanzungen und nachhaltige Schutzmöglichkeiten im Wald durch das Landratsamt präsentiert und verschiedene Revierleiter standen als Ansprechpartner für weitere Fragen bereit.