Der frühere Ruster Pfarrer Konrad Czech ist gestorben. Foto: Matok

Konrad Czech, Pfarrer im Ruhestand, ist gestorben. Er war von 1983 bis 1994 für die Pfarrei Rust zuständig.

Das Bistum Regensburg teilte am Mittwoch mit, dass Konrad Czech am 11. September in Regensburg verstorben ist. Konrad Czech wurde am 15. Januar 1949 in Rogau, Kreis Krappitz in Oberschlesien, geboren. Nach Volksschule in Rogau, Gymnasium in Oppeln / OS und Studium der Philosophie und Theologie an der Hochschule Neiße-Oppeln wurde er am 20. Mai 1973 von Bischof Franziskus Jop zum Priester geweiht. Nach kurzer Wirkungszeit an der Kreuzkirche in Beuten siedelte er zu Verwandten in die BRD über und übernahm eine Vikarstelle im Erzbistum Paderborn in Herzebrock-Clarholz. Danach übernahm er als Pfarrvikar die Seelsorge in den Pfarreien Hamm-Wambeln und Hamm-Süddinker.

1983 kam er in die Pfarrei nach Rust. „Den überaus beliebten Seelsorger konnte man auch als aktiven Fußballer auf dem Sportplatz antreffen. Vieles brachte er in der Pfarrgemeinde voran, unvergessen das von ihm organisierte Kirchenkonzert mit Tony Marshall, mit dem er eine Freundschaft pflegte“, so das Bistum. Czech sei unkompliziert, ein mit Leib und Seele berufener Priester, gewesen.

Nach einem Unfall im Koma gelegen und den Fuß verloren

Während seiner Zeit in Rust ereilte ihn 1990 ein herber Schicksalsschlag: Bei einem Wildunfall auf der Autobahn Nähe Bischofswerda wurde er lebensgefährlich verletzt. Eine Kirschkuh mit mehr als 150 Kilo sprang auf der Fahrerseite ins Auto. Sogar sein Fuß wurde abgerissen. Czech lag 19 Tage im Koma und wurde kurze Zeit für klinisch tot erklärt. Doch er kämpfte sich zurück ins Leben und nachdem er erwachte, musste er sieben Operationen ertragen. Ganz Rust war schockiert über sein Schicksal. Seine Cousine Elisabeth kümmerte sich in der Folgezeit um ihn und zeigte ihm in der schweren Zeit einen neuen Weg auf: „Studiere doch und teile dein Leben mit anderen durch dein Wissen!“

1994 verließ Czech Rust und wirkte in der Pfarrei St. Dionysius mit den Filialen Neckarzimmern und Neckarmühlbach. Als Bezirkspräses betreute er nebenberuflich die Schifferseelsorge in Haßmersheim. Viele Jahre war er Präses der Kolpingfamilie und Landjugend. Im Mai 1998 legte er die Magisterprüfung im Fach Katholische Theologie in Breslau ab. Von 1996 bis 1999 studierte er an der Philosophischen Fakultät der Uni Southern Queensland in Australien. 1999 promovierte er am European Study Center in London im Fach Sociology.

An Elite-Uni Havard Professor der Philosophie geworden

Den zweiten Doktortitel erhielt er an der Philosophischen Fakultät an der Komensky Universität Preßburg, wo er 2002 im Studienfach Geschichte seine Promotion abschloss. Von 2001 bis 2003 studierte er an der Harvard-Universität in den USA, wo ihm der Titel Professor für Philosophie verliehen wurde.

Seit 2004 wohnte er mit seiner Cousine in Oberstraubling im Bistum Regensburg und half in der großen Pfarrgemeinde als Seelsorger. Noch im Mai dieses Jahres konnte er sein Goldenes Priester Jubiläum feiern. Auch seine Verbindungen nach Rust sind nie abgerissen. Am Donnerstag, 21. September, findet das Requiem um 14 Uhr in der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus in Pfedelbach (Nähe Öhringen Region Heilbronn-Franken) statt.