Ein aufstrebender junger Mann aus Staufen stirbt während seines Praktikums bei einer Investmentbank in London. Schnell heißt es, der 21-Jährige habe sich "totgearbeitet". Jetzt wird der Fall erneut untersucht.

Ein aufstrebender junger Mann aus Staufen stirbt während seines Praktikums bei einer Investmentbank in London. Schnell heißt es, der 21-Jährige habe sich "totgearbeitet". Jetzt wird der Fall erneut untersucht.

London/Staufen - Vor einem Londoner Gericht hat die Untersuchung der Todesumstände eines 21 Jahre alten Bank-Praktikanten aus dem badischen Staufen begonnen. Der junge Mann war tot in der Dusche seines Studenten-Zimmers in der britischen Hauptstadt gefunden worden. Zuvor soll er nach Aussagen von Kollegen drei Nächte praktisch durchgearbeitet haben.

Die Gerichtsmedizin hatte herausgefunden, dass die Epilepsie-Erkrankung des Mannes die Ursache für den Tod war. Unklar blieb jedoch zunächst, inwiefern die möglicherweise langen Arbeitsstunden bei der Bank of America Merrill Lynch die Erkrankung verschlimmert haben.

Auch die Eltern sagen aus

Vor dem Poplar Coroners Court in London sagten am Freitag zu Beginn der gerichtlichen Untersuchung auch die Eltern des Mannes aus. Sie hätten sich Sorgen gemacht, sagte Vater Hans-Georg Dieterle. Er habe oft morgens um 5 oder 6 Uhr E-Mails nach Hause geschrieben. „Besonders meine Frau war der Meinung, dass er nicht genug Schlaf bekommt“, wird der Vater in englischen Medien zitiert.

Der Fall hatte auch eine interne Untersuchung der Arbeitsbedingungen für Praktikanten bei der Bank of America Merrill Lynch ausgelöst. Der junge Mann war als Student bei der Privathochschule Otto Beisheim School of Management in Vallendar in Rheinland-Pfalz eingeschrieben und hatte ein Austauschsemester in den USA absolviert. Die Untersuchung vor Gericht dauert an.