Albstädter Hundehalter sind weiter gewarnt: Erneut wurden potenzielle Giftköder gefunden. Foto: fotoatelier.hamburg - stock.adob/Sandra Schink

Hundehalter müssen weiter wachsam sein: Die Polizei meldet vier weitere Verdachtsfälle von Giftködern in Albstadt und Umgebung – allesamt an stark frequentierten Gassi-Strecken.

Für Albstädter Hundehalter reißen die schlechten Nachrichten nicht ab: Nachdem am Osterwochenende ein Schäferhund mutmaßlich wegen eines Giftköders im Bereich der Ehestetter Höfe eingeschläfert werden musste, sind beim Polizeipräsidium Reutlingen nun erneut beunruhigende Meldungen aufgeschlagen, wie Ramona Noller auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt.

Rattengift im Garten

Nachgemeldet wurde ein Fall vom 10. April in Ebingen, der glimpflich ausging. Noller erklärt: „Ein Unbekannter soll mutmaßlich Rattengift in einen Garten geworfen haben.“ Die besorgte Hundehalterin bemerkte, dass ihr Vierbeiner die verdächtige Substanz aufgenommen hatte und brachte das Tier vorsorglich zu einem Arzt. „Dort wurde der Hund versorgt und trug nach derzeitigen Stand der Dinge keine Verletzungen davon.“

Zwei Tage später – am 12. April – schlägt die nächste Giftmeldung auf. Tatort diesmal: Zwei Parkplätze an der Landstraße 448 zwischen Ebingen und Bitz. Dort sei verstreutes Trockenfutter gemeldet worden.

Kugelförmige Substanz am Naturfreibad

Doch es kommt noch dicker: Am selben Tag wurde eine verdächtige, kugelförmige Substanz im Gebiet des Naturfreibades zwischen Tailfingen und Onstmettingen gefunden. Zufall? Alle Fundorte sind typische Gassi-Strecken und von Vierbeinern stark frequentiert.

Noller möchte diesen Spekulationen aber keinen Raum geben: „Wir können in keinem Fall endgültig bestätigen, ob es sich um Gegenstände gehandelt haben könnte, die bewusst als Giftköder gelegt worden sind.“

Würstchen mit Tabletten an der Schmeienhalle

Die Indizien sprechen aber eine andere Sprache – auch im zuletzt gemeldeten Fall vom 14. April. Was ist geschehen? „Gegen zehn Uhr entdeckte eine Zeugin bei einer Hundekot-Mülltonne bei der Schmeienhalle in Straßberg ein Würstchen, in dem sich offenbar Tabletten befunden haben sollen“ führt Ramona Noller weiter aus. Die Zeugin handelte umgehend, entsorgte den verdächtigen Gegenstand und informierte die Polizei. Nun ermitteln die Spezialisten des Arbeitsbereichs Gewerbe und Umwelt der Polizei.

Hundehalter sollen Augen offen halten

Handelt es sich womöglich gar um eine Bande, die es auf die Vierbeiner abgesehen hat? „Dass nach einer Meldung wie im Falle des eingeschläferten Schäferhundes eine besondere Vorsicht herrscht, ist normal.“ Das könne auch die nun deutlich gehäuften Meldungszahlen über mögliche Giftköder im Albstädter Raum ausgelöst haben. Denn: Im gesamten Präsidiumsbereich der Polizei Reutlingen seien keine Auffälligkeiten zu verzeichnen. Noller bleibt dabei: „Hundehalter sollen weiter die Augen offen halten, Verdächtiges melden und ihre Vierbeiner möglichst an der Leine ausführen.“