Bei Offenburg rutschte ein Autofahrer mit seinem Wagen von der Autobahn in den Straßengraben. Er blieb bei dem Malheur aber unverletzt. Foto: Häußler/Einsatz-Report 24

Der Wintereinbruch hat am Mittwoch auch in der Ortenau für Chaos gesorgt. Dutzende Unfälle hielten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in Atem. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg waren es sogar mehr als 100.

Ortenau - Besonders schwer gekracht hat es auf der B 28 bei Kehl – dort ereigneten sich gleich mehrere Unfälle. Gegen 8.45 Uhr kam es auf Höhe des Teilorts Neumühl zunächst zu einem Unfall mit drei beteiligten Fahrzeugen, teilt die Polizei mit. Dabei mussten zwei Autos verkehrsbedingt bremsen, worauf ein nachfolgendes Fahrzeug aufgrund der Glätte ins Schleudern geriet. Alle drei Fahrzeuge krachten in der Folge ineinander. Im Rückstau selbst kam es direkt zu zwei Folgeunfällen. Die B 28 war bis gegen 11 Uhr in Richtung Kehl gesperrt. Nach derzeitigen Erkenntnissen verletzte sich bei den Unfällen ein Mensch leicht. Auf der Gegenspur, Höhe Abzweig zur L 75, kam ein weiteres Fahrzeug aufgrund der Witterung von der Fahrbahn ab. Verletzt wurde bei diesem Unfall niemand.

Polizei kommt mit der Unfallaufnahme kaum hinterher

Darüber hinaus rutschte gegen 6.35 Uhr ein Autofahrer in Rheinau über eine Verkehrsinsel und beschädigte zwei Schilder, blieb aber unverletzt. In Lauf krachten gegen 8.17 Uhr an einem Hang zwei Autos aufeinander, ein weiterer Fahrer rutschte, beim Versuch dem Unfall auszuweichen, in die Leitplanke. Der Schaden beträgt 5000 Euro, über Verletzte ist laut Polizei nichts bekannt. Auf der A 5 rutschte bei Offenburg ein Autofahrer von der Fahrbahn und landete im Straßengraben – ähnliches geschah zudem am Offenburger Ei. Auf der B 33 zwischen Willstätt und Offenburg kamen zwei Fahrzeuge bei spiegelglatter Fahrbahn ab und landeten in einem verschneiten Feld.

Insgesamt verzeichnete die Polizei Dutzende Verkehrsunfälle aufgrund der Witterung – wie viele genau, konnte das Polizeipräsidium am Mittwochnachmittag noch gar nicht sagen. "Im gesamten Präsidiumsgebiet sind es weit mehr als 100", erklärte Polizeisprecher Ansgar Gernsbeck im Gespräch mit unserer Zeitung. Tote oder Schwerverletzt verzeichnete die Polizei am Mittwoch keine.

Im Ortenaukreis ist gefrierender Regen Hauptproblem

Eine Auswertung für den Ortenaukreis könne man noch nicht vornehmen, alle Kollegen seien derzeit damit beschäftigt, die Unfallaufnahmen zu bewältigen, so Gernsbeck. Der gesamte Präsidiumsbereich umfasst neben der Ortenau auch den Stadtkreis Baden-Baden und den Landkreis Rastatt. Während es im nördlichen Bereich eher Probleme aufgrund starken Schneefalls gab, sei in der Ortenau gefrierender Regen die Hauptursache für die vielen Unfälle gewesen, erläuterte Gernsbeck. Dabei schien die Ortenau zunächst glimpflich davonzukommen. "Bei uns in der Ortenau hält sich das Unfallgeschehen noch in Grenzen", erklärte Polizeisprecher Rüdiger Schaupp noch am Mittwochmorgen. Das änderte sich im Laufe des Tages.

A 5-Winterdienst am Mittwoch im Dauereinsatz

"Unsere Autobahnmeistereien sind bei der aktuellen Wetterlage kontinuierlich im Einsatz", erklärt Petra Hentschel von der Autobahngesellschaft Südwest. Die Autobahnmeisterei Freiburg mit der Außenstelle ist für den A 5-Abschnitt in der südlichen Ortenau zuständig. Der Winterdienst sei reibungslos angelaufen, so Hentschel.

Im Bedarfsfall kommen im Bereich der Autobahnmeisterei Freiburg – 77 Kilometer zwischen Schutterwald und Grißheim – bis zu sechs Winter-Lkw gleichzeitig zum Einsatz. Die Autobahnmeisterei inklusive der Schutterwälder Außenstelle verfügt über 30 Mitarbeiter. Im vergangenen Winter mussten sie insgesamt 60 Mal ausrücken. 75 Tonnen Salz und 150 Kubikmeter Sole kamen dabei zur Enteisung der Autobahn zum Einsatz. Grundsätzlich sollten alle Autofahrer bei Schnee und Glätte vorsichtig fahren, mahnt die Autobahngesellschaft.