Studenten und Lehrkräfte der Hochschule Furtwangen werden am Mittwoch mit einigen Droh-Mails in Angst und Schrecken versetzt. Foto: Liebau

Schock an der Hochschule Furtwangen: Am Mittwoch gehen einige Drohmails ein. An den Standorten in Furtwangen, Schwenningen und Tuttlingen kommt es zu Polizeieinsätzen.

Furtwangen/VS-Schwenningen/Tuttlingen - Zu einem größeren Polizeieinsatz ist es am Mittwoch in Furtwangen, Schwenningen und Tuttlingen gekommen. Grund hierfür waren mehrere E-Mail-Nachrichten an die Hochschule Furtwangen, in der sich diffuse Aussagen und Bilder befanden, die als Drohungen verstanden werden konnten.

Das Rektorat der Hochschule informierte deswegen die Polizei. Diese hatte an allen drei Standorten der Hochschule in Furtwangen, Villingen-Schwenningen und Tuttlingen Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen mit höherem Kräfteeinsatz angeordnet. Das Rektorat veranlasste ihrerseits die Schließung der Eingänge und die Überwachung des Zutrittes. Parallel dazu nahm die Kriminalpolizeidirektion Rottweil die Ermittlungen zum Urheber der Nachrichten auf.

Ehemaliger Student ist verantwortlich

Mittlerweile steht fest: Es handelt sich um einen ehemaligen Studenten der Hochschule aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Der 37-jährige Mann konnte am Mittag an seinem Wohnsitz von Beamten des Polizeipräsidiums Freiburg widerstandslos in Gewahrsam genommen werden. Die näheren Hintergründe, die zu den Droh-Nachrichten führten, sind noch nicht bekannt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei in dem Fall dauern an.

Um kurz vor 9 Uhr am Mittwochmorgen habe man Meldung von der Hochschule bekommen, als Mitarbeiter die Nachrichten entdeckt hatten, berichtet Nicole Minge vom Polizeirevier Konstanz. "Die Drohmails waren so, dass man von einer Gefahr ausgegangen ist", erklärt sie weiter. "Deswegen hatten wir auch entsprechend polizeiliche Kräfte dort." Letztendlich habe es sich herauskristallisiert, dass die Spur zu dem 37-jährigen Mann führt – dieser wurde daher in Gewahrsam genommen. Zu den Inhalten der laufenden Ermittlungen können aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch noch keine Aussage gemacht werden.

Zugänge werden von den Einsatzkräften überwacht

An allen drei Standorten seien Polizeikräfte vor Ort gewesen, sagt Minge. Das Ganze sei in "enger Abstimmung mit dem Rektorat" abgelaufen. "Die Zugänge waren verschlossen, die Studenten konnten rausgehen, aber nicht rein."

Die Eingänge zu den Gebäuden seien von den Einsatzkräften überwacht worden, der Studienbetrieb konnte derweil fortgesetzt werden. Studenten und Lehrkräfte seien informiert gewesen. "Es ging einfach darum, die Stellen abzusichern, damit die Leute in Sicherheit sind", sagt Minge. Bis um 13 Uhr sei der Einsatz am Mittwoch gegangen. Eine größere Gefahr – wie etwa bei Amokläufen – hätte nicht bestanden.

An der Hochschule ist man genau darüber erleichtert – zu weiteren Details möchte sich die dazugehörige Pressestelle derzeit nicht äußern. Auch außerhalb der Hochschule ist man am Mittwoch froh, dass die aufregenden Ereignisse des Tages so glimpflich ausgegangen sind. So äußert sich Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth am Nachmittag in der Gemeinderatssitzung: "Die Lage ist offenbar wieder befriedet in unserer Hochschule. Schon spannend, was hier so passiert."