Clara Schweers präsentiert ihre Glasobjekte in Brooklyn. Foto: Justin Ryan Kim Foto: Schwarzwälder Bote

Wissenschaft: Clara Schweers ist Gewinnerin der "Water Futures Design Challenge"

Pforzheim. Clara Schweers, Industrial Design-Absolventin der Hochschule Pforzheim, hat den ersten Preis der US-amerikanischen "Water Futures Design Challenge" des "A / D / O Water Futures-Forschungsprogramms" erhalten. Mit ihrem Projekt "Waters" konnte sie in der Kategorie "Future Objects & Materials" überzeugen und wurde in Brooklyn ausgezeichnet.

Clara Schweers bewarb sich bei der Challenge mit ihrer Bachelor-Arbeit "Waters". "Um Gewässer zu schützen, müssen wir unser Denken über Wasser ändern. Ich möchte, abgesehen von jeglichem Konsumverhalten, eine neue Art der Beziehung zwischen Wasser und Menschheit schaffen", erklärt Schweers. Für das Projekt sammelte sie Wasser von überall auf der Erde, zum Beispiel aus Norwegen oder Hongkong. Das Wasser lebt und wächst in vollständig geschlossenen Umgebungen, in denen neues Leben entstehen kann. Nur durch die Energie der Sonne genährt, wird das Wasser ständig in diesen Objekten sein. Welche Art von Wasser entsteht beim Zusammenführen verschiedener Gewässer aus Ozeanen, Flüssen, Meeren oder Gletschern?

Die Umwelt besser verstehen

Schweers beschäftigt sich viel mit sozialen, wirtschaftlichen und existentiellen Themen. Ihre künstlerischen Objekte sollen Fragen visualisieren und ästhetisch überzeugende Lösungen bieten. "Als Designer dürfen wir die Welt, in der wir leben, nie aus den Augen verlieren. Wir müssen sensibilisieren, Staunen und Nachdenken erregen und eine bewusste Debatte anregen", sagte die 25-Jährige. Ihre Projekte sollen der Gesellschaft helfen, ihre Umwelt besser zu lesen und zu verstehen. Sie möchte ein stärkeres Bewusstsein und eine größere Wertschätzung der Welt schaffen und zu einer besseren Interaktion beitragen. Zu "Waters" inspirierte sie der Physiker Carlo Rovelli mit der Aussage, die Welt bestehe aus Ereignissen und nicht aus Dingen. Die Auszeichnung ist eine Bestätigung für ihre Herangehensweise, schließlich setzte sich die Arbeit unter mehr als 2000 Einreichungen durch, heißt es in einer Pressemitteilung der Hochschule Pforzheim.

Die Jury überzeugte die Serie der rituellen und poetischen Glasobjekte: Sie gestalten unsere Beziehung zum Wasser neu, weil sie Wasser eher als wertvolles Lebenselement denn als Produkt präsentieren. Während Wasser aus den Objekten verdunstet, hinterlässt es Spuren seiner Existenz auf dem Glas und beweist damit, dass Wasser lebendig und in ständiger Veränderung ist.

Neue Vorschläge erarbeiten

Das "A / D / O Water Futures-Forschungsprogramm" adressiert und untersucht die Trinkwasserkrise und die laut UN-Weltwasserbericht eintretende Wasserknappheit. Die Design Challenge forderte Designer dazu auf, neue Vorschläge zu erarbeiten, die die Zukunft des Trinkwassers in der städtischen Umwelt neu gestalten. Über 2000 Designer aus mehr als 30 Ländern reichten ihre Ideen ein.