Die Gaffer hätten sich wohl bei dem Rettungswagen aufgehalten, um den Verletzten aus der Nähe zu betrachten und möglicherweise auch fotografieren zu können. (Symbolfoto) Foto: © pixabay / rawpixel

Hinweisgeber kann aber keine Aussage darüber machen, wer die Tür geöffnet hat.

Pforzheim - Im Streit darüber, wie weit Gaffer bei dem tödlichen Unfall auf der Autobahn 8 gegangen sind, hat sich nun erneut die Polizei in einer Pressemitteilung geäußert. Sie berichtet von einem Zeugen, der Schaulustige in der Nähe eines Rettungswagens gesehen haben will. Die Gaffer hätten sich wohl dort aufgehalten, um den Verletzten aus der Nähe zu betrachten und möglicherweise auch fotografieren zu können.

Zuvor hatte die Pressesprecherin des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Pforzheim-Enzkreis Daniela Kneis gesagt, die Schaulustigen seien zwar einem Wagen nahekommen, in dem ein Verletzter behandelt wurde. Es habe aber niemand - wie von der Polizei zuvor dargestellt - die Tür des Fahrzeugs geöffnet.

Zeuge weiß nicht, wer Tür geöffnet hat

Die Polizei berichtete nun in ihrer neuen Mitteilung, dass sich ein Zeuge gemeldet habe, der bestätigte, dass sich mindestens zwei zivil gekleidete Personen in unmittelbarer Nähe des Krankenwagens aufhielten. "Während im Innern des Rettungswagens der später Verstorbene reanimiert wurde, verfolgten die besagten Personen wiederholt gezielt das Geschehen, durch die sich immer wieder öffnenden Türen." Der Zeuge habe jedoch keine Aussage dazu machen können, wer die Türen öffnete.

Unabhängig von der Frage der Rettungswagentüre bestätigten Polizei und DRK, dass nach dem Unfall zahlreiche Schaulustige die Rettungsarbeiten behinderten. Eine Frau sei dem Rettungswagen bei der Versorgung von Verletzten sehr nahe gekommen und vom Rettungsdienst weggeschickt worden, sagte die DRK-Sprecherin. Auch die Bergung der Leiche sei schwierig gewesen, sie habe nicht vor neugierigen Blicken geschützt werden können: Schaulustige seien nicht weggegangen, obwohl sie dazu aufgefordert worden seien. Ein Rettungswagen habe nicht umparken können, weil Gaffer keinen Platz gemacht hätten.

Solche Vorfälle seien für Retter, die um Menschenleben kämpften, eine hohe zusätzliche Belastung. Die Polizei hatte eigenen Angaben zufolge gegen Gaffer Platzverweise ausgesprochen, als diese durch die Unfallstelle liefen, um Fotos und Videos zu machen. Die Polizei habe darauf hingewirkt, dass diese Fotos und Videos zum Schutz der Unfallopfer noch vor Ort gelöscht werden. Zudem rief sie Passanten dazu auf, bei Rettungsarbeiten Abstand zu halten und Einsatzkräfte nicht zu behindern.