Referatsleiter Jürgen Genthner (links) und Sachgebietsleiter Michael Schwab, beide vom Regierungspräsidium Karlsruhe, begutachten die Großbaustelle der Westtangente. Foto: Jähne Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: In Bau der Pforzheimer Westtangente sind bislang rund 115 Millionen Euro investiert worden

Vor allem im Sommer wirbelt es ganz schön Staub auf, wenn die Lastwagen an der Baustelle für die Westtangente bis zu 1000 Kubikmeter Erdreich pro Tag abtransportieren.

Pforzheim. Rund 160 Grad ist der Unterboden heiß, der anhand der extrem warmen Temperaturen einer glühenden Herdplatte gleicht. Dennoch steht das nächste Etappenziel in Sachen Pforzheimer Westtangente bereits fest: Bis Mitte August diesen Jahres soll die Baugrube Nord fertiggestellt sein, um dem Arlinger Tunnel weiter den Weg durch das Gelände zu ebnen.

Die Arbeiten liegen im Zeitplan

"Geht alles glatt, dann sind wir bis Ende 2022 mit dem Roharbeiten fertig", ließ Jürgen Genthner vom Regierungspräsidium Karlsruhe wissen, um zu ergänzen, dass danach die Beleuchtungsvorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen folgen werden, die bis nach 2023 andauern, bevor der Tunnel endlich vollendet ist. Zunächst gelte es jedoch, den Grundstein für alle weiteren Entwicklungen zu legen, wobei sich die geologischen Verhältnisse als nicht immer ganz einfach erweisen: Genthner sprach dabei von einem sehr "schwierigen Gelände", das durch allerhand Kalk- und Karstschichten geprägt ist. Rund 30 000 Kubikmeter sollen abgetragen werden, um einen wegweisenden Teilabschnitt von etwa 90 Metern zu ermöglichen.

Ohne dabei eine Sommerpause einzulegen, geht es stehenden Fußes mit dem Bau der Hauptröhre weiter, was bis Mitte 2021 passiert sein soll. "Wir liegen hervorragend im Zeitplan", bestätigte Sachgebietsleiter Michael Schwab, wobei schon der erste Bauabschnitt der Westtangente etwa drei Monate vor der eigentlichen Zielsetzung beendet wurde. Dafür würden sich die Baumaßnahmen bereits schon jetzt bezahlt machen: Nicht nur, dass die Pforzheimer Autobahn-Anschlussstelle West leichter zu erreichen ist, auch könnten mittlerweile mehr als 25 000 Autos von der Stadt ferngehalten werden, was sich wiederum sehr positiv auf die Schadstoffemissionen auswirkt. "Bereits in der Sechzigern gab es erste Überlegungen für eine solche Umgehungsstraßen, in den Achtzigern wurden dann die ersten Entwurfspläne erstellt", berichtete Genthner. Rund 115 Millionen wurden bislang in das Projekt investiert. Von den jeweiligen Sommermonaten der Jahre 2021 bis 2022 soll der Innenausbau des Arlinger Tunnels erfolgen. Bis Ende 2023 sind alle Straßenbau- und Pflasterarbeiten erledigt.