Die Mitglieder der Jägervereinigung Pforzheim/Enzkreis Georg Haffner, Engelbert Ruthe und Detlef Wolf (Zweiter bis Vierter von links) wurden von Kreisjägermeister Dieter Krail und dessen Vize, Jürgen Förschler (links), für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Jägervereinigung: Sanierung des Schießstands geplant

Pforzheim. Die Pforzheimer Jagdhornbläsergruppe leitete die Hauptversammlung der Jägervereinigung Enzkreis/ Pforzheim ein, zu der Kreisjägermeister Dieter Krail rund 200 Gäste im Schützenhaus begrüßte.

Als erster Grußredner bekräftigte der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert, die Jäger spielten eine wichtige Rolle bei der Pflege der artenreichen Kulturlandschaft. Jagd sei in erster Linie Ehrenamt für den Erhalt der Landschaft. Leider sei es nicht gelungen, auch den Wolf unter Jagdrecht zu stellen.

Anstelle der vorherrschenden Wolfsromantik würde er sich etwas mehr Bodenständigkeit wünschen, und der Jägerschaft sollte mehr Gehör geschenkt werden.

Uli Roßwag vom Regierungspräsidium Karlsruhe dankte der Jägerschaft für die Mitarbeit am Wildtierbericht. Dieser stelle auch die Einflussfaktoren für das Vorkommen der Tierarten dar. Probleme für das Niederwild schaffe nicht in erster Linie die Landwirtschaft. Auch Besucherdruck, Klimaveränderung und Verlust an Lebensraum seien dafür verantwortlich. Durch die Änderung des Jagdgesetzes hätten die Jäger zusätzliche Aufgaben zugewiesen bekommen. Roßwag rief zur Mitarbeit auf, die Rotwildkonzepte sollten mit Leben erfüllt werden.

Rote Laterne

Ordnungsamtsleiter Wolfgang Raff bekräftigte, in seinen Augen seien die Jäger Naturschützer. Die Jagd sei Lichtjahre weit weg von einem Hobby.

Kreisjägermeister Krail dankte für das Engagement der Jäger und ermutigte sie, weiterzumachen. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) beschäftige die Jägerschaft weiterhin sehr. Die Seuche komme jedoch nicht durch Wildschweine, sondern durch Menschen, stellte er klar.

Weiteres Thema, das die Jäger in den nächsten Jahren weiter beschäftigen werde, sei die Einwanderung des Wolfes. Die Forderung nach Aufnahme ins Jagdrecht habe kein Gehör gefunden. Krail sprach sich gegen die Auswilderung von Luchsen aus. Den Umgang mit Rotwild im Bericht bezeichnete er mehr als scheinheilig. Baden-Württemberg habe die rote Laterne beim Rotwild. Da werde der Landesjagdverband dranbleiben. Grundsätzlich sei der Wildtierbericht jedoch positiv zu bewerten.

Rotwild habe sich erfreulich stark in Richtung Pforzheim ausgebreitet. Beim Schwarzwild müsse man am Ball bleiben, nur 1400 Stück seien geschossen worden, im Jahr zuvor waren es 3400. Die Gefahr der ASP mache eine verstärkte Bejagung in diesem Jahr unumgänglich.

Der Haushalt 2018 schließt mit einem positiven Ergebnis ab. Nach langer Vorplanung soll dieses Jahr die Sanierung des Schießstands Pforzheim umgesetzt werden. Im vergangenen Jahr waren dafür 140 000 Euro in den Haushalt eingestellt worden, dieser Ansatz wird in den neuen Haushalt übernommen. Der Plan 2019 weist Einnahmen und Ausgaben von jeweils rund 250 000 Euro aus.

Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Jürgen Förschler zeichnete Kreisjägermeister Krail langjährige Mitglieder aus: Georg Haffner aus Mühlacker, Engelbert Ruthe aus Pforzheim und Detlef Wolf aus Niefern-Öschelbronn.

Wie schon im Jahr zuvor, sprach der Amtsleiter des Verbraucherschutz- und Veterinäramts beim Landratsamt Enzkreis, Ulrich Dura, zum Thema Afrikanische Schweinepest. Er resümierte: "Die ASP kommt – langsam, aber garantiert! Sie geht, mit richtiger Bekämpfung, erst nach Jahren."