Städtebauvorhaben: Initiativprogramm mit Bevölkerung in die Wege geleitet / Erste Meilensteine bereits in Planung

Pforzheim. Pforzheim befindet sich in attraktiver Lage zwischen den Ballungsräumen Karlsruhe und Stuttgart. In Zeiten steigender Mieten und Immobilienpreise kann Pforzheim noch bezahlbaren Wohnraum bieten. Um Pforzheim auf dem Wohnungsmarkt nachhaltig zu positionieren, erarbeitet die Verwaltung ein Initiativprogramm Wohnen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

"Wir sehen große Chancen, auf Pforzheim als Wohnstandort mit seinen tollen Lagen, dem breiten kulturellen Angebot und den besonderen naturräumlichen Potentialen überregional aufmerksam zu machen", erläutert Bürgermeisterin Sibylle Schüssler.

Leuchtturmprojekte sollen sich etablieren

In einem ersten Schritt wurde der Pforzheimer Wohnungsmarkt analysiert und bewertet und daraus Handlungsbedarfe und Empfehlungen in den Handlungsfeldern Quartiere, Leuchttürme und Zielgruppen abgeleitet, beschreibt die Mitteilung weiter. Aktuell stehen drei wichtige Meilensteine im Gemeinderat zum Beschluss an: Zum einen Vordringliche Entwicklung der Gebiete "Riebergle", "Remiesweg" und "Kutscherweg" im Norden der Stadt.

Zweiter Beschluss ist die Etablierung von Leuchtturmprojekten sowie die Einführung des Instruments der Konzeptvergabe bei der Vergabe städtischer Grundstücke nach bestimmten Qualitätskriterien. Hierbei werden architektonische, städtebauliche, soziale und ökologisch-nachhaltige Aspekte im Vordergrund stehen. Dritter Punkt ist die Durchmischung verschiedener Bevölkerungsgruppen innerhalb einer Hauseinheit. Im Rahmen von städtebaulichen Verträgen oder Grundstückskaufverträgen soll eine Quotierung für den geförderten Wohnungsbau eingeführt werden, die in den Tallagen zehn Prozent und im übrigen Stadtgebiet mindestens 20 Prozent beträgt.

"Um Pforzheim im Bewusstsein der Bevölkerung als noch attraktiveren Wohnstandort zu verankern, werden wir die Öffentlichkeit bei der Entwicklung des Pforzheimer Wohnungsmarktes mitnehmen", führt Schüssler weiter aus. "Darüber hinaus wollen wir auf den Pforzheimer Wohnungsmarkt anhand einer Imagekampagne regional, aber auch überregional, aufmerksam machen."

Wie Menschen in Pforzheim leben und leben wollen, welche Möglichkeiten des kreativen, neuen oder gemeinschaftlichen Wohnens es geben kann und geben wird sowie die Frage, wie Menschen in konkreten Projekten mitwirken und initiieren können – all dies sind Ansätze für öffentliche Formate.

Es gibt noch weitere Ziele, die in nächster Zeit bearbeitet werden müssen, darunter zum Beispiel Qualifizierung der Tallagen sowie die Stabilisierung der Halbhöhen- und Höhenlagen. Weiterer Punkt ist die Entwicklung der Bestandsquartiere durch Umnutzung, Ausbau und Aufstockung.

Schließung von Baulücken geplant

Auch auf dem Plan steht die Schließung von Baulücken und offener Bebauung, Hinterlandbebauung sowie Abbruch und Neubau. Außergewöhnliche Bauvorhaben und Bauherren sollen unterstützt werden. Eine strategische Bodenbevorratungspolitik und ein vorhabenbezogener Zwischenerwerb sind ein wichtiges Instrument, Wohnbauflächen zu gewinnen und bereitzustellen.

Bei der Entwicklung neuer Bauflächen muss gewährleistet sein, dass diese Bauplätze auch zeitnah bebaut werden. Im Rahmen der Infrastrukturabgabe wird die Beteiligung der Bauherren und Investoren an den Folgekosten der technischen und sozialen Infrastruktur gefordert.

Es müssen Prioritäten gesetzt werden

Damit diese Ziele und Handlungsfelder auch Erfolge zeitigen, muss das Handeln vernetzt und strukturiert erfolgen. Auch können nicht alle Aufgaben zeitgleich erfolgen, sondern es müssen Prioritäten gesetzt werden. Durch die Kommunikation und Einbindung von Partnern sollen Ergebnisse als wichtige Grundlage für die Positionierung Pforzheims auf dem Wohnungsmarkt greifbar gemacht werden. Gemeinsam mit Politik, Verwaltung und Fachwelt sollen konkrete Zielvorgaben für die Wohnraumentwicklung festgelegt werden.