Oberbürgermeister Peter Boch (Mitte) überreichte während einer Feier die Staufermedaille an Christa Mann (rechts) und Ibrahim Sönmezates (links). Foto: Stadt Pforzheim Foto: Schwarzwälder Bote

Auszeichnung: Staufermedaille an Christa Mann und Ibrahim Sönmezates / Vorbilder für soziales Engagement

Als Anerkennung für ihre Verdienste wurde Christa Mann und Ibrahim Sönmezates von Oberbürgermeister Peter Boch die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg überreicht.

Pforzheim. Bei der feierlichen Übergabe der Medaille in der Jugendmusikschule verdeutlichte der Rathauschef die Bedeutung dieser Ehrung: "Mit der Staufermedaille werden Verdienste um das Gemeinwohl geehrt, die über die beruflichen Pflichten hinaus im ehrenamtlichen, gesellschaftlichen oder bürgerschaftlichen Engagements erworben wurden." Weiterhin betonte er, wie wichtig das Ehrenamt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sei, genau wie die Anerkennung der engagierten Menschen in Form einer Auszeichnung.

Interreligiösen Dialog im Fokus

Für ihr jahrzehntelanges soziales Engagement überreichte der OB die Medaille an Christa Mann. Der gebürtigen Karlsruherin wurde bereits im Jahr 2010 die Bürgermedaille der Stadt Pforzheim verliehen. Mann ist in verschiedenen Leitungsgremien der evangelischen Kirche aktiv und unter anderem Bezirksbeauftragte für interreligiösen Dialog und Migration. Darüber hinaus engagiert sie sich in verschiedenen Vereinigungen, wie dem "Forum Asyl" oder dem Verein "Pro Synagoge".

Mann setzte sich stets für andere Menschen ein, insbesondere solche, die unter Zwang ihre Heimat verlassen mussten und widmete einen großen Teil ihrer Zeit der Arbeit mit Asylbewerber-Familien, heißt es in einer Pressemitteilung. "Dadurch wurden Sie zu einer wichtigen Bezugsperson für Flüchtlinge und zu einem Vorbild für soziales Engagement", so Oberbürgermeister Boch in seiner Laudatio.

Ibrahim Sönmezates wurde in Würdigung seiner langjährigen Arbeit in den Bereichen Sport, Jugendförderung und Integration mit der Staufermedaille ausgezeichnet. Auch wurde ihm bereits 2008 die Bürgermedaille der Stadt Pforzheim verliehen. Seit über 30 Jahren ist Sönmezates im Judo-Club Pforzheim aktiv. Als Abteilungsleiter der Taekwondo-Abteilung und Jugendleiter betreut er etwa 100 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Nationen. "Dabei zeigen Sie täglich, wie interkultureller Dialog gelebt und das wechselseitige Verständnis sowie das Zusammenleben verschiedener Kulturen durch Sport und im Sport verbessert werden kann", so der Oberbürgermeister über Sönmezates. Darüber hinaus organisiert Sönmezates jährlich das von ihm in 2011 ins Leben gerufene Benefiz Taekwondo Turnier "Goldstadt Pokal" zugunsten sozial Benachteiligter. Der gesamte Überschuss dieses Turniers wird dabei an jährlich wechselnde Institutionen, Vereinen, Gruppen oder auch Einzelpersonen gespendet. "Mit Ihrem unermüdlichen Einsatz, Ihrer persönlichen Hingabe und Ihrer mitreisenden Energie haben Sie einen enorm wichtigen Beitrag zur Integration durch Sport und zur Völkerverständigung geleistet", so der Rathauschef abschließend.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Jugendmusikschule, die in diesem Jahr ihr 60. Bestehen feiert. Unter den Schülern waren Lisa Schran und Sophie Mercier, die am Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" teilnehmen. Im Anschluss an die Übergabe der Staufermedaillen fand ein Stehempfang für die geladenen Gäste statt.

Die Staufermedaille ist eine Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Sie wurde 1977 anlässlich der Ausstellung zur Geschichte und Kultur der Stauferzeit erstmals geprägt. Auf der Vorderseite ist der Herrscher Friedrich Barbarossa aus dem Adelsgeschlecht der Staufer zu sehen. Die Prägung auf der Rückseite zeigt das Wappen mit den drei Löwen, das von den Staufern geführt wurde und seit 1952 das Wappen des Bundeslandes ist.