Monika Knödler (von links, Kulturamt), Raphael Mürle (Figurentheater) und Angelika Drescher (Leiterin Kulturamt) freuen sich auf das 13. Straßentheater. Foto: Jähne Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Internationales Aufgebot beim 13. Straßentheater in Pforzheim / Eigentliche Stars sind die Puppen

Bereits zu Beginn der Programmpräsentation des internationalen Straßentheaters in Pforzheim wurde gemutmaßt, wie der blaue Glubschäugige auf der Vorderseite des Flyers eigentlich heißt.

Pforzheim. Der Name "Ernie" fiel mehrmals, ohne dabei die genaue Herkunft oder Bewandtnis des drolligen Puppenspielers zu klären.

Wesentlich konkreter wurde es schon, was das Programm des nunmehr 13. internationalen Straßentheaters am Samstag, 20. Juli, betrifft. Neben der Belebung der Pforzheimer Innenstadt sollen auch die weniger kulturaffinen Menschen an eine gewisse Unterhaltung mit künstlerischem Nährboden herangeführt werden, wie es Organisator Raphael Mürle vom gleichnamigen Puppentheater umschrieb.

Bis zur italienischen Oper

Von 11 bis 18 Uhr wird es in der Fußgängerzone richtig lebhaft hergehen, um die Puppen zum Tanzen, Reden und Gestikulieren zu bringen: Da schauen sogar die Außerirdischen vorbei während Fred seine Frau Winnie auf dem Rücken durch die halbe Stadt zum Einkaufen trägt. Ein zur Visage umfunktionierter Fuß telefoniert auf dem Handy, ein musikalisches Potpourri im Zeichen der EuroVision, dass vom spanischen Flamenco bis hin zur italienischen Oper reicht, gibt es ebenfalls zu hören.

"Insgesamt haben wir neun verschiedene Stücke für sehr junge wie sehr alte Menschen parat", so Mürle, um auf das internationale Aufgebot hinzuweisen, das Künstler aus Indien, Griechenland, Belgien, der Schweiz und Deutschland vereint. "Der Fußmord und andere Liebesdramen", "Die magische Tafel" oder "Winnie und Fred" vereinen Satirisches, Witziges, Nachdenkliches, Spannendes oder Tragisches auf insgesamt fünf Bühnen und Showflächen, wobei die zahlreichen Aufführungen teilweise parallel zu einander und mehrfach stattfinden werden.

Die eigentlichen Stars sind natürlich die vielfältigen Puppen selbst, die an Drähten oder per Hand bewegt werden. Kulturamtsleiterin Angelika Drescher freute sich, dass die Innenstadt "wieder mehr Eventcharakter erhält", um Gäste aus ganz Baden-Württemberg begrüßen zu dürfen. Das Straßentheater mit seinen tanzenden Puppen wurde bereits 1989 und noch als Gauklerfestival aus der Taufe gehoben, um den Tourismus in Pforzheim anzukurbeln.