Polizei nimmt insgesamt vierten Verdächtigen fest. 42-Jähriger schweigt zu Vorwürfen. Ermittlungen dauern an.
Pforzheim/Birkenfeld - Die Sonderkommission "Wagner" vermeldet einen Ermittlungserfolg im Fall Simon P.. Die Beamten haben am Dienstag einen 42-jährigen Mann in Pforzheim festgenommen, der im dringenden Tatverdacht steht, gemeinsam mit dem bereits inhaftierten 29 Jahre alten Italiener den Jäger und Waffensammler in Gräfenhausen, einem Teilort von Birkenfeld (Enzkreis) umgebracht zu haben. Der 42-Jährige wurde bereits dem Haftrichter vorgeführt und sitzt in Untersuchungshaft.
Die Polizei geht in ihrer Mitteilung noch mal auf Zeugen ein, die das Opfer in der Tatnacht Ende August zusammen mit zwei Unbekannten streiten gesehen haben wollen. Ob diese Hinweise die Ermittler auf den Verhafteten gebracht haben, ist nicht einwandfrei aus der Mitteilung zu entnehmen. Es wird lediglich auf die "umfangreichen Ermittlungen" verwiesen, durch die der Mann in den Fokus der Polizei rückte. Bislang schweigt der Tatverdächtige zu den Vorwürfen – ebenso wie der 29-jährige Italiener, der seit Mitte Oktober in U-Haft sitzt.
Die rund 40-köpfige Soko "Wagner" sucht weiterhin nach Spuren und geht Hinweisen nach. Polizeitaucher fanden etwa in der Enz Gegenstände wie drei Mobiltelefone, eine Festplatte und einen Revolver. Das Problem: Diese haben allesamt nichts mit dem Fall Paulus zu tun.
Das bedeutet, dass der Verbleib der gestohlenen rund 30 Waffen noch immer nicht geklärt ist. Gefunden wurde die Leiche des 50 Jahre alten Jägers am 2. Oktober vergraben in einem Wald bei Pforzheim. Inhaftiert sind zudem noch ein 26 Jahre alter Deutscher und ein gleichaltriger Grieche, denen vorgeworfen wird, zusammen mit dem Italiener einen Raubüberfall im Enzkreis geplant zu haben, den die Ermittler wohl im letzten Moment verhinderten. Etwas skurril: Zwischenzeitlich wurden die beiden wieder auf freien Fuß gesetzt, dann aber doch wieder festgenommen.
Polizeisprecher Frank Otruba schloss damals aber gegenüber unserer Zeitung eine Ermittlungspanne aus. Neue Erkenntnisse hätten dazu geführt, dass die Staatsanwaltschaft erneut Haftbefehl beantragt hat, sagte Otruba.