Die Pforzheimer Installation bei der Bundesgartenschau zieht etliche Besucher an. Foto: Stollberg Foto: Schwarzwälder Bote

Bundesgartenschau: Pforzheimer Gestalter-Performance bereichert Mehr.Wert.Garten in Heilbronn

Die Bundesgartenschau läuft schon seit geraumer Zeit. Doch am Donnerstag gesellt sich ein ganz spezieller Beitrag dazu. Eine Installation von Pforzheimer Studenten, die aus Elektro-Schrott Kunst erschaffen – mit durchaus kritischem Touch.

Pforzheim/Heilbronn. Auf der Bundesgartenschau in Heilbronn sind auch Pforzheimer Gestalter am Mehr.Wert.Garten beteiligt. Dort zeigen das Umweltministerium Baden-Württemberg und die Entsorgungsbetriebe der Stadt Heilbronn, wie aus AbfalI Mehrwert werden kann.

Die Pforzheimer Design-Studentin Lena Hetzel leitete die eindrückliche Darbietung, in der das Handy zur göttlichen Ikone wird. Das ist der erste Beitrag der Pforzheimer zur Bundesgartenschau: Eine Skulptur-Ausstellung aus Elektro-Schrott, die im Projekt mit Professor Abraham David Christian und Vito Pace an der Hochschule Pforzheim entstanden ist, wird vom 6. bis 24. Juni auf der Bundesgartenschau zu sehen sein.

Der Garten, der ein Partnerprojekt des Umweltministeriums Baden-Württemberg mit den Entsorgungsbetrieben der Stadt Heilbronn ist, liegt im Experimentierfeld der Bundesgartenschau – dem sogenannten Inzwischenland. Eröffnet wurde er schon im Mai von Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) und Bürgermeister Wilfried Hajek.

"Für uns ist der Mehr.Wert.Garten eine einmalige Chance, möglichst viele Menschen für die Themen Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft zu begeistern", sagte der Umweltminister.

Recycling-Baustoffe und Porzellanbruch

"Als rohstoffarmes Land braucht Baden-Württemberg innovative Ansätze, um Ressourcen zu schonen und aus Abfällen neue Rohstoffe und Energie zu gewinnen", betonte er.

Im Mehr.Wert.Garten erleben die Besucher der Bundesgartenschau einen einzigartigen Pavillon aus Stahl und Glas, der komplett aus Recyclingmaterialien gebaut wurde.

Der Bodenbelag des Gartens besteht aus unterschiedlichen Recycling-Baustoffen, wie Porzellanbruch oder mineralischem Bauschutt, der an gefallenes Laub erinnert.

Entworfen und gebaut haben den Pavillon Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und das Architekturbüro 2hs unter Mitwirkung der Professuren Nachhaltiges Bauen, Tragwerkslehre und Bautechnologie. "Es war uns wichtig, dass nachhaltige Architektur attraktiv und relevant sein muss. Gerade im Bauwesen ist ein Umdenken möglich, denn wir sind heute schon in der Lage die Kreislaufwirtschaft im Bau zu etablieren, wir müssen es nur tun", sagt Dirk Hebel, Professor für Nachhaltiges Bauen am KIT, zum Projekt.

Begleitet wird der Pavillon von sieben drehbaren Ausstellungs-Türmen. Die Türme vermitteln Wissenswertes über insgesamt sieben Wertstoffe wie Glas, Metall, Plastik oder Bauschutt und deren innovative Wiederverwertung. Die Gäste erfahren dabei, wie Plastikrecycling funktioniert oder wie aus Papier eine holzähnliche Bausubstanz wird.

Bürgermeister Wilfried Hajek, erster Betriebsleiter der Entsorgungsbetriebe der Stadt Heilbronn, ist ebenfalls begeistert vom Projekt: "Ich bin stolz darauf, die Bundesgartenschau Heilbronn mit dem Gedanken einer nachhaltigen Bauweise zu verbinden. Der Mehr.Wert.Garten zeigt dies ebenso wie die Stadtausstellung." Auch Hanspeter Faas, Geschäftsführer der Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH, ist begeistert vom Garten und den Kunstwerken aus Pforzheim: "Das passt sehr gut in unser Konzept, die Gartenausstellung mit Zukunftsthemen zu kombinieren. Das Inzwischenland ist ein hervorragender Standort dafür, ein Ort der Innovation mitten im Grünen."