Auf einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt: Zur offiziellen Freigabe zerschnitten die künftigen Bewohner mit Vertretern der Gemeinde und des Planungsbüros das Band am Eingang zum neuen Wohngebiet in Bösingen. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Künftige Nachbarn des Bösinger Baugebiets Herrenwiese beschnuppern sich schon mal

Die künftigen Bewohner des Baugebiets "In den Herrenwiesen" in Bösingen haben sich schon mal kennengelernt. Trotz Kälte und Dauerregens wurde beim Willkommensfest kräftig gefeiert.

Pfalzgrafenweiler-Bösingen. "Schaffa, schaffa, Häusle baue" – das Lied der Drei Halodries eröffnete die Einweihungs-Hocketse inmitten des Baugebiets. Die Gemeinde hatte alle Bauherren-Familien und Beteiligten zu einem ersten Kennenlernen eingeladen. Trotz strömendem Regen war das Festzelt auf der neuen Straße komplett gefüllt.

Mehr als die Hälfte der 20 Bauplätze auf dem ehemaligen Produktionsstandort der Firma Rolf Benz in zentraler Lage sind bereits verkauft, die erste Baugrube ist ausgehoben. Für Ortsvorsteher Adolf Gärtner steht das Baugebiet für ein sogenanntes "Trendprojekt": bauen nicht auf der grünen Wiese, sondern zentral im Bestand. Hier werde innerörtliches Potenzial genutzt, inmitten der dörflichen Infrastruktur mit Nähe zu Kindergarten, Kirche, Spielplatz und Einkehrmöglichkeiten.

Warum ein solches Willkommensfest bereits zum Beginn der Wohnbebauung gefeiert wird, musste sich Gärtner auch fragen lassen. Für ihn sei es dabei wichtig gewesen, dass die Häuslebauer, vor allem die Zuzügler, sich schon jetzt kennenlernen und mit ihren künftigen Nachbarn ins Gespräch kommen.

Hierzu hatte die Gemeinde die Straße mit Sonnenblumen und einer Fotoausstellung zur Entwicklung des Baugebiets dekoriert. Die Ortschaftsräte brachten Nudel- und Kartoffelsalat, Käseigel, Grillwürste sowie weitere Speisen mit und begrüßten die Familien mit einem Willkommenssekt. Bürgermeister Dieter Bischoff gefiel die Idee des Willkommensfests. Zwar blute einem Bürgermeister "das Herz", wenn Gewerbe wegbricht. Allerdings sei auf dem rund einen Hektar großen Areal keine Gewerbebrache entstanden, sondern es sei eine attraktive Lösung gefunden worden. Mit dem Modellprojekt könne der Außenbereich geschont und Flächen im Ortsinneren entwickelt werden. Entstanden sei ein attraktives Baugebiet, das mit seiner offenen Bauweise viele Bauherrenwünsche wahr werden lasse. Als "Bonbon" gewährt die Gemeinde beim Kauf für jedes Kind 2000 Euro Nachlass.

Zuzug von auswärts

Nach Bösingen siedelt beispielsweise das Paar Gabi Norz und Berthold Gauss um. Derzeit leben sie noch im Raum Tübingen. Im Internet seien sie auf ein privates Bauplatzangebot gestoßen und zur Besichtigung nach Bösingen gefahren. Sie hätten "sofort zugeschlagen" und diesen Bauplatz gekauft. Die Gegend um Bösingen kannten sie schon durch Wanderungen.

Jetzt starten Norz und Gauss einen Neuanfang für ihren nächsten Lebensabschnitt und erstellen ein Fertighaus auf ihrem Grundstück, in das sie im Oktober 2019 einziehen werden. Sie freuen sich jetzt schon auf den altersgerechten Bungalow, bei dem sich das Leben komplett auf einer Ebene abspielt. Durch das Willkommensfest fühlen sie sich schon heute in der Gemeinde angekommen und aufgenommen.

Das Ehepaar Kornelia und Georg Froch aus Jettingen will auch zum Jahresende 2019 in ihr Fertighaus einziehen. Sie haben ihr Grundstück über die Gemeinde gekauft und sind "glücklich", dass Bösingen auch an Außenstehende verkauft. Sie hätten etwas Ruhiges fürs Alter gesucht und seien hier fündig geworden. Die Gegend mit ihrer guten Infrastruktur gefalle ihnen sehr gut. Sie fanden es super, dass sie schon jetzt ihre Nachbarn kennenlernen durften – ein Bösinger Paar mit Kindern, das erst später mit dem Bau ihres neuen Hauses beginnen werde.

Seitens des Planungsbüros Gfrörer zeigte sich Ulrich Fechner erfreut, dass in Bösingen ein gutes Miteinander existiere. Nach den Segensworten von Pfarrer Christian Günther zerschnitten die Häuslebauer gemeinsam die mit Blumensamen-Tütchen behängte Girlande und gaben damit das Baugebiet symbolisch frei.