Betroffenheit in der Hauptversammlung des Vereins Musikschule Allegro (von links): Heiko Meixner, Claudia Dornburg, Vereinsvorsitzender Peter Ulbrich und der kommissarische Schulleiter Alfred Marte. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Kein Nachfolger für Vorsitzenden / Zukunft vielleicht nur durch Fusion gesichert

Krisenstimmung in der Hauptversammlung: Die Musikschule Allegro befindet sich im Umbruch, eine Fusion mit der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt wird erwogen.

Pfalzgrafenweiler. Der Musikschule Allegro fehlt es künftig an einem Vorstand, und eine Schulleitung bräuchte sie auch. Trotz einem gut verlaufenen vergangenen Jahr sind momentan Überlegungen in Gange, den Verein Musikschule Allegro aufzulösen. Musikschüler und Lehrer könnten künftig der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt zugeordnet werden, wobei der Unterricht weiterhin in Pfalzgrafenweiler stattfinden soll. Vorsitzender Peter Ulbrich blickte in der Hauptversammlung auf das vergangene Jahr zurück, in dem Klassenvorspiele, eine Matinee, musikalische Umrahmung des Seniorencafés und Auftritte auf dem Weihnachtsmarkt stattfanden. Wenig erfreulich sei der Weggang der Musikschulleiterin Regina Emilsson-Soergel im Juli gewesen. Die kommissarische Schulleitung übernahm ab Oktober Alfred Marte.

Er berichtete über trockene Raumluft in den Unterrichtsräumen in Schopfloch, der mit einem Luftbefeuchter begegnet werden konnte. Inzwischen laufen laut Marte auch in den Räumen der Musikschule in Pfalzgrafenweiler zwei Luftbefeuchter. Das Jugendblasorchester müsse breiter aufgestellt werden, betonte Marte.

Claudia Dornburg trug den Kassenbericht vor, der gesunkene Ausgaben wegen geringerer Lohnkosten und weniger Unterrichtsstunden aufweist. Insgesamt habe sich der Kassenbestand positiv entwickelt. Die Kassenführung wurde bei der Prüfung für ordnungsgemäß befunden, sodass Bürgermeister Dieter Bischoff die Entlastung herbeiführen konnte, die dann auch einstimmig erfolgte. Zentrales Thema der Hauptversammlung waren Überlegungen zur Zukunft der Musikschule. Nach dem Weggang der bisherigen Schulleiterin könnte man zwar eine neue Leitung holen, diese wäre jedoch in Pfalzgrafenweiler nur zu 50 Prozent ausgelastet, wurde mitgeteilt.

Verhandlungen mit Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt gehen weiter

Inzwischen wurden erste Gespräche mit dem Leiter der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt (M & K), Christian Pöndl, sowie Bürgermeister Dieter Bischoff und Kämmerer Reinhold Möhrle von der Gemeinde Pfalzgrafenweiler geführt. Ziel solle sein, wie bei der Versammlung bekräftigt wurde, die Musikschule Pfalzgrafenweiler zukunftsfähig aufzustellen, wobei der Unterrichtsort bestehen bleiben soll. Der Name "Musikschule Allegro" würde bei einer möglichen Kooperation entfallen. Leiter wäre Christian Pöndl, die jetzige Musikschule würde in der M & K aufgehen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind sich Vorstand und kommissarischer Schulleiter einig: Der Verein muss aufgelöst werden.

Bürgermeister Dieter Bischoff äußerte sich zur aktuellen Situation dahingehend, dass die Vereine für Pfalzgrafenweiler sehr wichtig seien. Auch nahm er mit Bedauern zur Kenntnis, dass immer mehr Musikschulen schließen. Das Problem der Musikschule Allegro liege darin, dass der häufige Schulleitungswechsel sich ungünstig auswirke und ein Nachfolger für den Vorsitzenden Ulbrich trotz längerer Suche nicht gefunden werden konnte. Die Situation sei zwar traurig, aber eine Zusammenarbeit mit der M & K sei aus seiner, Bischoffs, Sicht die einzige Chance, um nicht in eine ungewisse Zukunft zu gehen. Eine Entscheidung, wie es mit der Musikschule Allegro weitergehen soll, ist noch nicht getroffen. Ulbrich bleibt weiterhin Vorsitzender und führt bis zu einer endgültigen Lösung, möglichst noch vor der Sommerpause, die Verhandlungsgespräche. Die in dieser Versammlung geplanten Neuwahlen entfielen ersatzlos.

Mit acht Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und einer Enthaltung sprach sich die Versammlung dafür aus, die Verhandlungen mit der M & K in Freudenstadt weiterzuführen und abzuwarten, ob von dort grünes Licht kommt, um anschließend den Verein aufzulösen. Bemängelt wurde seitens der wenigen anwesenden Mitglieder und der Vorstandsmitglieder die mangelnde Bereitschaft zur Mitarbeit im Verein, auch von Elternseite. Die Lehrer der Musikschule zeigten sich verunsichert und in großer Sorge wegen ihrer weiteren Beschäftigung, da mitgeteilt wurde, dass die M & K sie ausschließlich als Honorarkräfte beschäftige.