Um dieses Areal geht es: vorne die alte Volksschule, rechts im Hintergrund das Feuerwehrgerätehaus. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsmitte: Für das Zentrum von Pfalzgrafenweiler liegen Förderbescheide vor / Bebauungsplan wird geändert

Die Ortsmitte von Pfalzgrafenweiler wird in den kommenden Jahren umgestaltet. Über den Sommer kam Bewegung in das Großprojekt. Förderzusagen und Zuschussbescheide gingen im Rathaus ein. Es kann also weitergehen.

Pfalzgrafenweiler. Wie berichtet, werden im dann sanierten Schulhaus Arztpraxen, ein Gastronomiebetrieb und ein Veranstaltungssaal sowie auf dem jetzigen Feuerwehrgelände 25 Wohnungen entstehen. Sobald Jugendraum und Feuerwehr in ihre Neubauten umgezogen und die baurechtlichen Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann das Mammutprojekt auf dem Areal im Ortskern starten.

Bevor die IQ Bau Projekt GmbH mit Inhaber Jürgen Rau und dem federführenden Architekten, Peter Weber, das alte Schulhaus sanieren und das angrenzende Gelände bebauen kann, wird aber noch eine Weile vergehen. Im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Volksschule ist bislang noch der Jugendraum untergebracht. Bereits 2019 wird sich das ändern.

Altes Schulhaus dürfte in einem Jahr frei werden

Für den Bau eines neuen Jugendraums beim Schulzentrum wurde das in Holzständerbauweise vom Architekturbüro Mäder geplante Projekt in die Förderung der Leader-Aktionsgruppe aufgenommen. In diesem Programm der Europäischen Union werden modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum mit 60 Prozent der Nettobausumme bezuschusst. Laut Berechnung liegen diese bei 360 000 Euro. Als Eigenanteil verbleiben der Gemeinde Kosten in Höhe von 211 500 Euro, was etwa die Hälfte der Gesamtbausumme ausmacht.

Die Umsiedlung des Jugendraums war wiederholt Thema im Gemeinderat. Dieser machte den geplanten Neubau von einer Förderung abhängig. Nach der Förderzusage muss das Gremium noch einen Baubeschluss fassen und die Verwaltung den Bauantrag vorbereiten. Die Bauzeit soll wegen der gewählten Holzständerbauweise nur wenige Monate umfassen. Bürgermeister Dieter Bischoff rechnet damit, dass das alte Schulhaus mit dem Auszug des Jugendraums im Herbst 2019 frei wird.

Auch die Feuerwehr hat Grund zur Freude. Wie berichtet, überbrachte Kreisbrandmeister Frank Jahraus Kämmerer Reinhold Möhrle einen Zuwendungsbescheid für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses neben dem gemeindlichen Bauhof. Demnach erhält die Gemeinde zu den Kosten von rund 3,5 Millionen Euro einen Zuschuss von 320 000 Euro. Der Spatenstich für das neue Zuhause der Feuerwehr von Pfalzgrafenweiler ist für das kommende Frühjahr geplant. Mit der Fertigstellung rechnet Bürgermeister Bischoff im Jahr 2020.

In der Zwischenzeit sind für die Umgestaltung des Areals in der Ortsmitte noch einige Aufgaben zu erledigen. Zunächst muss der Kaufvertragstermin mit dem Investor abgestimmt werden. Kurz vor der Sommerpause fand ein Gespräch mit dem Landesdenkmalamt und dem Investor statt, und die Unterlagen für den Neubau wurden an die Untere Landesbehörde geleitet. Die Planungen des Investors entsprächen zu 100 Prozent den Vorgaben der Gemeinde und werteten die Ortsmitte deutlich auf, ist Bischoff überzeugt. Das alte Schulhaus wird im unteren Bereich seine Putzfassade behalten, während oben eine neue Schindelfassade angebracht wird. Auf dem Areal der Feuerwehr entstehen drei Einzelgebäude in zwei unterschiedlichen Größen mit sechs, sieben und zehn Wohneinheiten.

Noch in diesem Herbst, im Oktober oder November, soll der Bebauungsplan für die Ortsmitte geändert werden. Dies ist erforderlich, da statt eines Feuerwehrhauses künftig Wohnraum in diesem Bereich entsteht. In diese Aufgabe ist die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung involviert. Parallel zur Bebauungsplanänderung wird der Investor nach unterschriebenem Kaufvertrag den Bauantrag beim Landkreis einreichen. Eine Fertigstellung der Schulstraße 2, also des alten Schulhauses, ist für spätestens 2022 geplant, für den Bereich des dahinterliegenden Grundstücks soll die Fertigstellung spätestens 2024 erfolgen.