Von den Drehleitern aus wird der vermeintliche Brand bei der Firma si-ta in Pfalzgrafenweiler bekämpft. Fotos: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr Pfalzgrafenweiler wird von Kollegen aus Altensteig, Dornstetten und Waldachtal unterstützt

Von Doris Sannert

Pfalzgrafenweiler. Bei einem Großbrand in Pfalzgrafenweiler ist die örtliche Feuerwehr auf die Hilfe ihrer Nachbarwehren angewiesen. Deshalb wird der Ernstfall regelmäßig gemeinsam geübt – so auch am Montagabend.

Wegen des unsachgemäßen Umgangs mit einer Gasflasche hat es im Montage- und Versandbereich der si-ta GmbH, einem Möbelhersteller in der Christoph-Decker-Straße in Pfalzgrafenweiler, eine Explosion gegeben, so die Annahme. Die Fenster zum Innenhof sind dadurch geborsten. Das Feuer breitet sich schnell in dem 14 000 Quadratmeter großen Firmengebäude aus. Zwei Personen werden vermisst.

Mit diesen Informationen rückt die Feuerwehr Pfalzgrafenweiler nach der Alarmierung durch die Brandmeldeanlage des Unternehmens mit einem kompletten Löschzug um 19.30 Uhr aus. Sogleich werden die Feuerwehren Altensteig, Dornstetten und Waldachtal nachalarmiert. Nach kurzer Zeit sind 80 Feuerwehrfrauen und –männer und 13 Fahrzeuge am vermeintlichen Brandherd eingetroffen. Löschwasser steht ihnen zur Brandbekämpfung aus einem 400 Kubikmeter großen, firmeneigenen Löschwasserbehälter zur Verfügung. Weitere 500 Kubikmeter Wasser befinden sich in der Sprinkleranlage. Vor dem Firmengebäude baut die Feuerwehr zudem einen Löschwasserrückhaltebehälter auf.

Um den Einsatz der vier Feuerwehren unter der Einsatzleitung von Steffen Kaiser zu koordinieren, hat sich eine Führungsgruppe gebildet. Die vermissten Personen – in diesem Fall sind es Dummies - werden in dem verrauchten Gebäude von Atemschutzträgern gesucht. Fünf Ziele hatten der Kommandant der Feuerwehr Pfalzgrafenweiler, Hartmut Kalmbach, und der Bösinger Abteilungskommandant Mike Burkhardt den Kameraden vorgegeben. Neben dem Auffinden der Vermissten sollte die Brandausbreitung in Richtung der Fertigungsmaschinen und auf das Schaumstofflager verhindert werden. Eine Riegelstellung zur Maschinenhalle musste zudem aufgebaut werden. Darüber hinaus galt es, die Sprinkleranlage als zusätzliche Brandbekämpfung am Laufen zu halten.

Von außen bekämpfen die Feuerwehrleute das vermeintliche Feuer auch von oben. Dabei helfen ihnen die drei Drehleitern aus Altensteig, Dornstetten und Waldachtal. Zahlreiche Zuschauer haben sich die jährliche Großübung in Pfalzgrafenweiler angeschaut, darunter auch Kreisbrandmeister Frank Jahraus und der Geschäftsführer der si-ta GmbH, Andreas Müllerbauer.