Ahmed Munir, zentraler Vertreter der Ahmadiyya-Gemeinde, und Bürgermeister Dieter Bischoff (von links) pflanzten eine schattenspendende Platane auf dem Gelände des Freizeitbads. Der Baum soll ein Zeichen für Frieden und Freundschaft sein. Foto: Anthony Foto: Schwarzwälder-Bote

Pflanzaktion: Ahmadiyya-Gemeinde spendet dritten Baum im Landkreis – diesmal steht er im Freizeitbad in Pfalzgrafenweiler

Von Sabine Anthony

Bei bestem Pflanzwetter begrüßte Bürgermeister Dieter Bischoff – in Begleitung von Rathausmitarbeitern und Gemeinderäten – Ahmed Munir, zentraler Vertreter der Ahmadiyya Muslim Jamaat (Ahmadiyya-Muslim-Gemeinschaft), zu einer außergewöhnlichen Baumpflanzaktion im Freizeitbad.

Pfalzgrafenweiler. An der Pflanzaktion waren auch Amer Gondal, Regionalvertreter Horb, und Jugendleiter Jawed Aslam aus Sindelfingen, zuständig für interreligiösen Dialog und als Dolmetscher fungierend, sowie weitere 20 Mitglieder beteiligt, die der Ansarullah, einer der drei organisatorischen Gemeinschaften der Ahmadiyya, angehören. In der Ansarullah finden sich Männer über 40 Jahren zu gemeinsamen ehrenamtlichen Projekten zusammen.

Die Idee einer Baumpflanzaktion entstand vor 15 Jahren. Mittlerweile wurden über 4000 Bäume im Bundesgebiet gesetzt. Für den Kreis Freudenstadt erhielt Pfalzgrafenweiler nach Freudenstadt und Baiersbronn die dritte Baumspende, zu der sich Ansarullah-Männer aus Gaggenau, Pforzheim, Leonberg, Calw, Nagold und Freudenstadt in Pfalzgrafenweiler einfanden.

"Liebe für alle – Hass für keinen" lautet das Leitmotiv der rund 35 000 Mitglieder zählenden Ahmadiyya-Gemeinschaft, einer Reformgemeinschaft, die 1889 von Mirza Ghalam Ahmad vor dem Hintergrund britischer Kolonialisierung im damaligen Britisch-Indien gegründet wurde. Heute, berichtet Ahmed Munir, bildeten Menschen mit pakistanischen Wurzeln die Mehrheit der rund 35 000 Mitglieder zählenden Glaubensgemeinschaft. Sie setzten sich für den interreligiösen Frieden ein. Grundlehre sei Friedfertigkeit und Achtung aller Grundrechte, unabhängig von der Herkunft, so Munir weiter. Er freue sich, dass die Gemeinde Pfalzgrafenweiler für die Baumspende, die als Zeichen für Frieden, Freundschaft und Toleranz stehen solle, einen passenden Platz auf dem Gelände des Freizeitbads ausgewählt habe.

Über das ehrenamtliche Engagement der Ahmadiyya-Gemeinde und ihr Zeichen für Verständigung zwischen den Völkern und Religionen freue er sich, dankte Bürgermeister Dieter Bischoff Ahmed Munir. Vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse – Bischoff erinnerte an die Anschläge von Paris und Brüssel – sei es wichtig, Ängste und Vorurteile ab- und Verständnis aufzubauen.

Bei der sich anschließenden gemeinsamen Kaffeerunde wurde über weitere mögliche Projekte beraten. Ahmed Munir machte darauf aufmerksam, dass die Ahmadiyya Muslim Jamaat mit vielfältigen Aktionen wie dem "Charity-Walk" lokale soziale Projekte unterstütze. Eine derartige Aktion sei auch in der Region durchaus vorstellbar, so Munir.