"A Breckele Gold": In der Arche der Missionsgemeinde stellte die Band Waschbrett ihr aktuelles Album vor. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Band Waschbrett bietet in der Arche einen Mix aus Blues, Rock und Funk

Pfalzgrafenweiler. Blues-Rock-orientierte Songs auf Schwäbisch, gewonnen aus meist profanen Situationen oder Begebenheiten aus dem Schwabenland, lieferten die Grundlage für das fast dreistündige Konzert mit dem Titel "A Breckele Gold" der Band Waschbrett in der Arche in Pfalzgrafenweiler. Und so lautet auch der Titel der aktuellen CD der religiösen Formation aus dem Remstal.

Im Gepäck hatten die Musiker um Frontmann Steffen Kaupp (Gitarre und Gesang) selbst geschriebene Musikstücke aus den Genres Blues-Rock, Rock und Funk, allesamt Lieder, mit denen sie Botschaften aussandten. Den Auftakt machte das Stück "Spot an", in dem sie die Helden dieser Welt besangen. Zusammen mit dem Publikum begaben sich die fünf Bandmitglieder auf die abendliche Heldenreise. Die Zuhörer klatschten mit, sangen mit und erlebten einen Abend, in den man sich zunächst – wegen des breiten schwäbischen Dialekts – einhören musste.

"Waschbrett" steht in der jetzigen Formation erst seit 2016 auf der Bühne und gibt rund 20 Konzerte im Jahr. Mit dabei sind neben Frontman Kaupp Reiner Äckerle an den Tasten und mit Gesang, Peter Zisler am Saxofon, Wolfgang Ilg am Bass und Marcus Siegel am Schlagzeug. Trotz ihres beruflichen Engagements verbindet die Musiker ihre Leidenschaft zu religiöser Musik.

Steffen Kaupp führte durch den humorvollen musikalischen Abend und sorgte mit seinen Anmoderationen für viele lustige Momente. Alle Lieder tragen schwäbische Titel und heißen etwa "Ben I domm" oder "Obacha Cool".

Da Schwaben angeblich gerne das Salz in der Suppe sehen, statt selbst das Salz zu sein, spielte die Band einen sogenannten Exorzismus-Blues, den sie auch "Anti-Nörgel-Blues" nennt. Erreichen wollten die Musiker mit diesem Song, dass "A Breckele Gold" zum Vorschein kommt. Wie in vielen anderen Songs glänzte Peter Zisler hier mit einem tollen Saxofon-Solo. Im Lied "Stoi uff Stoi" wurde besungen, dass es keinen Sinn macht, sein Leben nur mit Bauen zu verbringen, da so keine Zeit bleibt, um den eigenen Balkon zu genießen.

Der aus Berlin stammende Kurt lebt seit 20 Jahren in Pfalzgrafenweiler. Er wurde auf die Bühne geholt und übersetzte den Text eines Liedes rund um eine Frau mit Kind vom Schwäbischen in eine für alle verständliche Sprache. "Offline" ging es zu im Stück "Mei Frau weiß alles", das von einem Mann handelt, der nicht googeln muss. "A Weckle", das Kraft gibt, satt macht und Leben schenkt, wurde zum schwäbischen Kulturgut stilisiert und mit einem Publikumschor besungen. Und dass Schwaben fast perfekt sind, es "Käpsele" unter ihnen gibt, die jede Herausforderung annehmen, war ebenso zu hören wie die Schwaben-Hymne "Im Ländle", der eine Meditationsübung vorausging.

Viel Platz auf Tanzfläche

Trotz mehrfacher Aufforderungen fanden sich keine Freiwilligen für den freien Platz auf der Tanzfläche, selbst das Lied für Lebensfreude "Tanz ab" konnte daran nichts ändern, weshalb sich die Musiker selbst auf die Freifläche wagten. Zum Schluss sangen sie für ein langjährig verheiratetes Paar ein Liebeslied und verabschiedeten sich im Zugabeteil mit ihrem Song "Baba" vom zufriedenen Publikum.

Am nächsten Morgen waren die Musiker von "Waschbrett" erneut in der Arche und begleiteten musikalisch einen Motorrad-Gottesdienst.