Die Geehrten des Tageselternvereins mit dem zweiten Vorsitzenden Paul Huber (rechts) und Jugendamtsleiterin Charlotte Orzschig (links) vom Landratsamt Freudenstadt. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Bilanz: Zahl der Betreuungspersonen nimmt ab / Verein personell gut aufgestellt

Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Tageselternvereins Landkreis Freudenstadt stand die Würdigung des Engagements von Tagesmüttern und der langjährigen Vereinszugehörigkeit einzelner Mitglieder.

Kreis Freudenstadt. In 707 Betreuungsverhältnissen wurden im vergangenen Jahr 611 Kinder in der Tagespflege durch 136 Tagespflegepersonen betreut und gefördert. Rund die Hälfte der Kinder war unter drei Jahren. Der zweite Vereinsvorsitzende, Paul Huber, berichtete in seinem Jahresrückblick über einen Rückgang an Betreuungspersonen, da mehr Tagesmütter ausscheiden als neue hinzukommen. Huber sprach dabei die Problematik der Verlässlichkeit und der Kontinuität an, die durch langjährige Mitarbeiter gewährleistet werden könne.

Bürgermeister Dieter Bischoff begrüßte den Tageselternverein in den Räumen des Schulzentrums Pfalzgrafenweiler und bezog in seinen Grußworten Stellung zum Schulstandort, der mit einem Hort seit zwei Jahren die räumlichen und personellen Bedingungen geschaffen hat, um auch in den Ferienzeiten eine Betreuung zu gewährleisten. Momentan nehmen 28 Kinder dieses Angebot in Pfalzgrafenweiler in Anspruch, bei dem eine Betreuungszeit von bis zu 50 Wochenstunden möglich ist. Die Gemeinde stellt monatlich 610 Euro pro Kind als Zuschuss bereit, während die Eltern im Monat bis zu 500 Euro bezahlen müssen. Bischoff sprach auch über momentan ansteigende Kinderzahlen.

Charlotte Orzschig, Jugendamtsleiterin in Freudenstadt, überbrachte die Grüße von Landrat Klaus Michael Rückert und sprach über die Qualifizierungen und Fortbildungen für neue und bereits länger tätige Tagesmütter, die stets von Änderungen betroffen seien. Als Träger stünden beim Tageselternverein die Vermittlung und Begleitung sowie die Fachberatung und Qualifizierung im Vordergrund. Dem seit 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz für einjährige und ältere Kinder werde genügt. Der Tageselternverein übernehme als klassische Aufgaben neben der fachlichen Beratung die Vermittlung von Kindern zur Tagesbetreuung und begleite die Betreuungsverhältnisse.

Der Verein sei mit vier Vollzeitarbeitskräften, davon zwei befristet, einer 60-Prozent-Stelle und einer 25-Prozent-Stelle gut aufgestellt, meinte Paul Huber. Tagesmütter erhielten pro Kind und geleistete Betreuungsstunde eine Geldleistung in Höhe von sechs Euro, die auf 6,50 Euro erhöht werden könnte, sofern das von Landesseite befürwortet wird.

Fachliche Begleitung weiterentwickeln

In vergangenen Jahr konnten 331 Kinder in Betreuungsverhältnisse vermittelt werden, davon 71 Schulkinder, 83 Kindergartenkinder, 178 Kinder unter drei Jahren und sogar 36 Kinder unter einem Jahr. Allerdings wurden dem gegenüber auch 355 Betreuungsverhältnisse beendet. Für die Zukunft hat sich der Verein vorgenommen, die fachliche Begleitung weiterzuentwickeln und ein neues Qualifizierungskonzept zu erstellen.

Über die Zufriedenheit der Eltern mit der Kindertagespflege in Kooperation mit dem Tageselternverein referierte der Kindheitspädagoge Michael Müller über die Pilotstudie zu diesem Projekt. Nach dem Kassenbericht, vorgetragen von Susanne Schnürle, und einer einstimmigen Entlastung der Kassenführung und des gesamten Vorstands wurde Stefanie Schlotter einstimmig zur Kassenprüferin gewählt.

Zum Schluss der Hauptversammlung kündigte Paul Huber noch den Termin für den Festakt zum 25-jährigen Bestehens des Tageselternverein Freudenstadt an. Geplant ist hierfür der Samstag, 20. Februar, 2021.

Beim Tageselterverein Landkreis Freudenstadt wurden auch treue Mitglieder geehrt. Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurden Christiane Gebhard, Ingrid Hoyer, Gabriele Schneider, Brigitte Schneiderhan, Susanne Walter und Theresia Zimmermann geehrt. Ebenfalls ausgezeichnet wurden die seit vielen Jahren tätigen Tagesmütter Bärbel Fischer, Susanne Ring, Ursula Kolley, Sonja Kirschmann, Bärbel Bross, Ewald Schneider, Gisela Goldmann, Lucia Meyer, Silvia Holzapfel, Eva Finkbeiner, Cornelia Wöhrle, Manuele Drößler und Antoinette Huber. Sie alle durften sich über ein Buchpräsent aus der Hand von Paul Huber und den Dank des Tageselternvereins freuen.