Nico Waigel ist mit der Entfernung der kranken Bäume am Palmbühl beauftragt. Foto: Meene

Achtung, Baumsturzgefahr: Nach dem starken Sturm im Juli war der Park rund um die Wallfahrtskirche für Besucher gesperrt. Nun ist die Gefahr am Palmbühl wieder gebannt. Drei weitere kranke Bäume mussten gefällt werden

Fast vier Wochen lang war der Park rund um die Wallfahrtskirche auf dem Palmbühl bei Schömberg gesperrt. Ein Ärgernis für alle Pilgerer, die teils aus bis zu 100 Kilometern Entfernung an den Wallfahrtsort anreisen. Warum das so ist, weiß Manfred Wachter, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats: „Die Sicherheit geht vor“, betont er. Einige der Bäume waren krank und drohten umzustürzen.

Um den Park wieder für die zahlreichen Pilgerer und Besucher als Naherholungsort nutzbar zu machen, wurden am Montag und Dienstag kranke Bäume gefällt. Regelmäßig werde die Vitalität der Bäume von einem Baumkontrolleur untersucht und marrode Bäume gegebenenfalls gefällt, erzählt Wachter. Engagiert wird das Freiraumplanungsbüro vom Bistum Rottenburg-Stuttgart, dem die Parkanlage gehört. Bei drei Bäumen – einer Fichte und zwei Eschen – wurde ein erhöhtes Risiko erkannt.

Die gefällten Bäume werden als Brennmaterial verwendet. Foto: Meene

Bei dem starken Sturm im Juli war bereits eine rund 30 Meter hohe Fichte unmittelbar neben der Kapelle umgestürzt. „Zum Glück war das nachts“, sagt Wachter. Für Besucher im Park hätte der herabstürzende Baum sonst zur lebensbedrohlichen Gefahr werden können.

„Uns liegt natürlich die Baumerhaltung am Herzen“, erklärt Nico Waigel, der mit seinem gleichnamigen Baumpflege-Unternehmen für die Entfernung der Bäume zuständig ist. Durch die lange Trockenheit seien aber immer mehr Eschen von sogenanntem Eschentriebsterben betroffen – einer Pilzerkrankung, die sich über die Wurzeln verbreitet. Die Bäume sterben ab und die Baumkrone wird durch kahle Triebe zunehmend verlichtet. Durch die Krankheit verlieren die bis zu 80 Jahre alten Bäume, die rund 30 Meter hoch sind, ihre Standhaftigkeit und müssen entfernt werden.

Mit Fahrzeugen werden die gefällten Bäume aus dem Park befördert. Foto: Meene

Zwei Eschen wurden am Montag gefällt und mit Fahrzeugen Stück für Stück aus dem Park transportiert. Als Grund für das vermehrte Absterben der Bäume sieht Waigel den Klimawandel: Die langen Trockenheiten machen den Bäumen zu schaffen. „So schlimm war es noch nie“, erzählt der Experte.

Auch eine Fichte war instabil und wurde von Waigels Team gefällt. Sie stand unmittelbar neben dem vom Sturm gefällten Baum und erlitt einen Stammschaden. Erst im April dieses Jahres wurden ebenfalls acht kranke Bäume am Palmbühl gefällt.

Neben den großen Fällungen standen auch weitere Arbeiten im Park an: Das vierköpfige Baumpflege-Team kletterte in schwindelerregenden Höhen, um das Totholz in den Baumkronen per Hand zu entfernen.

In bis zu 30 Metern Höhe entfernen die Baumpfleger Totholz. Foto: Meene

Abgesehen von den Baumpflegearbeiten kümmert sich ein Team aus Ehrenamtlichen rund um das Jahr um den Erhalt und die Pflege des beliebten Pilgerortes. Sie halten den Park sauber und pflegen die Kreuzwegstation und Kapelle auf dem Gelände.

Das Holz der nun gefällten Bäume wird auf dem Palmbühl gelagert und als Brennmaterial verwendet. „Es wird natürlich auch wieder aufgeforstet“, sagt Wachter. Im Herbst werden junge Bäume im Park rund um die Wallfahrtskirche gepflanzt. Bis diese an die Größe ihrer Vorgänger herankommen, wird es aber viele Jahre dauern.