Das Kienzle-Areal ermöglicht der Gemeinde Ostelsheim eine weitere Entwicklung im Oberen Tal. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Artenschutzrechtliche Untersuchung des Kienzle-Areals soll böse Überraschungen verhindern

Die Gemeinde Ostelsheim hat die Vorbereitung des Areals der früheren Gärtnerei Kienzle im Oberen Tal für eine mögliche Bebauung fest im Blick.

Ostelsheim. Auf dringendes Anraten durch einen ausgewiesenen Fachmann hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, eine artenschutzrechtliche Untersuchung der brach liegenden Fläche und deren Umfeld vornehmen zu lassen. Damit schafft sich die aufstrebende Gäukommune beste Möglichkeiten zu ihrer Weiterentwicklung. "Egal, was wir dort entwickeln wollen, wir brauchen eine artenschutzrechtliche Bestandsaufnahme. Das müssen wir sauber abarbeiten, sonst sind wir eventuell gleich im Strafrechtsbereich", unterstreicht Bürgermeister Jürgen Fuchs.

Ökologe vor Ort

Landschaftsökologe Jürgen Trautner von der Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung aus Filderstadt wird deshalb auf dem Gelände die Brutvögel, Reptilien, Amphibien, die Tagfalter sowie Fledermäuse erfassen und dann einen Bericht darüber vorlegen. Die Bestandsaufnahme der dortigen Fauna kann das Genehmigungsverfahren bei einem eventuellen Vorhaben enorm verkürzen und bösen Überraschungen vorbeugen. Der Rathauschef erinnert an die Zauneidechse, deren Vorkommen bei der Planung des Neubaugebietes Fuchsloch große Probleme bereitet hatte.

"Durch den Kauf des Geländes erschließen sich für uns neue Handlungsmöglichkeiten", freute sich Fuchs schon beim Kauf des Areals 2016. Den Rathauschef treibt es nach wie vor um, dass es trotz intensiver Bemühungen bisher nicht gelungen ist, ein Lebensmittelgeschäft in der 2400-Seelen-Gemeinde zu etablieren. Er kann sich gut vorstellen, dass im Bereich des erworbenen Geländes eines Tages die gewünschte Einkaufsmöglichkeit angesiedelt werden könnte.

Dazu benötige die Kommune jedoch eine deutlich höhere Einwohnerzahl. Auch der Bau einer bisher in Ostelsheim fehlenden Senioreneinrichtung ist für Fuchs in diesem Bereich denkbar.

Neue Wohnungen

Aber auch neue Wohnungen könnten auf dem relativ großen Gelände entstehen, wenn nämlich, wie bereits angedacht, bei einer Verlängerung des Wohngebiets Vögelesäcker nach Westen in Richtung Althengstett das Kienzle-Areal in das neue Baugebiet miteinbezogen würde. Die Kosten für die vorausschauende artenrechtliche Untersuchung betragen knapp 15 000 Euro. "Das Angebot beinhaltet auch die Begleitung des Bauhofs bei der Räumung der Pachtflächen", erläutert Fuchs.