Die Chöre des Gesangvereins Ostelsheim bereiteten den Besuchern mit schwäbischen Liedern und Texten einen heiteren Abend. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Mundartlieder bringen fröhliche Stimmung in den Saal / Sängerinnen setzen pfiffige Idee um

Wer das original schwäbische Spätzle-Rezept kennenlernen wollte, war beim jüngsten Konzert des Gesangvereins Ostelsheim richtig.

Ostelsheim. Aus vollen Kehlen sang der gemischte Chor: "A bissle Mehl ond a bissle Ojer, a bissle Wasser, a bissle Salz, a bissle schlage, a bissle schabe, ja des geiht Spätzle, die Gott erhalts". Für aus dem Norden zugezogene Mitbürger war der Abend eine echte Herausforderung, denn sie mussten sich den Text immer wieder einmal von einem waschechten Schwaben übersetzen lassen.

Origineller Schwank

Das fröhliche Mundartkonzert des Gesangvereins stand ganz im Zeichen von schwäbischen Liedern und Gedichten. Selbst ein origineller Schwank wurde in deftigem Schwäbisch gespielt. Dirigent Stefan Blaich hatte bei der Auswahl der Lieder ein glückliches Händchen bewiesen. Denn die schwäbischen Songs kamen beim Publikum gut an. Bühne und Saal waren mit nostalgischen landwirtschaftlichen Geräten, bunten Blumen sowie Kürbissen liebevoll geschmückt und boten eine wahre Augenweide.

"So klengt’ s em Schwobaland" lautete der Titel dieses ungewöhnlichen Konzertabends für Liebhaber der schwäbischen Mundart, die die schwäbische Heimat liebevoll mit einer Portion Schalk im Nacken besang. "O Schwarzwald, o Heimat" lautete dann auch der erste Titel, mit dem der gemischte Chor eröffnete. "Schwaben und Gesang" sowie "Mir Schwoba halte zsamme" lauteten weitere Titel, die die Gemeindehalle mit harmonischen Klängen füllten.

Doch auch das gesprochene Wort stellte bei den Gedichten, die Harald Petersen immer wieder einstreute, Nordlichter auf eine harte Probe. Weitere Mundartlieder wie "Die Loreley", "Gaigel" und "D’ r Gsangverein" erklangen, vom Männerchor gesungen, frisch und kraftvoll.

Die zweite Hälfte des Abends hatten die Frauen fast uneingeschränkt fest in der Hand. Sie hatten mit dem Schwank "D’ r Kaffeeklatsch" einen Sketch vorbereitet, der die Lachmuskeln strapazierte und beste Laune aufkommen ließ. Die Simmozheimerin Eleonore Klopfer hatte dieses lustige Stück eigens für diesen Abend arrangiert und damit ins Schwarze getroffen. Vier Frauen treffen sich wöchentlich zu einem Kaffeekränzchen. Und sie klatschen immer über diejenige, die gerade nicht anwesend ist. Elsbeth wollte eigentlich zu dem Treff nicht kommen, weil sie durch den Genuss von Kuchen einen Rückschlag bei ihrer Schlankheitskur befürchtet. Zum Glück hört sie die Lästermäuler nicht. Sie kommt doch noch verspätet und versucht mit einem Trick zu beweisen, dass sie ganz schön abgenommen hat. Aber die Frauen sind nicht auf den Kopf gefallen. Sie kriegen heraus, dass Elsbeth ein um zwei Nummern größeres Kleid angezogen hat, um darin schlanker zu wirken.

Mit "Mir reicht’ s" und "Da unten im Tale" bewiesen die Damen dann auch, dass sie nicht nur "klatschen", sondern auch gut singen können. Mit den Titeln "Schwobaland, die muss mr möge" und mit dem Spätzlelied setzte der gemischte Chor dann noch einmal ein Glanzlicht schwäbischer Sangeskunst. Mit dem stimmungsvollen Schlusslied "Abend wird es wieder" klang die fröhliche Mundartveranstaltung aus.