OB Florian Kling nahm an der virtuellen Verleihung teil. Foto: Kling

Calw wird in Zukunft offiziell den Titel "Hermann-Hesse-Stadt" auf ihren Ortsschildern tragen. Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat Oberbürgermeister Florian Kling die Genehmigung jüngst per Videokonferenz überreicht.

Calw - Im September hatte der Calwer Gemeinderat beschlossen, die Zusatzbezeichnung "Hermann-Hesse-Stadt" für die Ortsschilder im Stadtgebiet zu beantragen. Nun gab Innenminister Strobl via Videokonferenz bekannt, dass dies genehmigt wurde. "Es freut mich sehr, dass die Große Kreisstadt Calw sich nun Hermann-Hesse-Stadt nennen darf", so Strobl. Calw ehre damit einen der berühmtesten Bürger des ganzen Landes – den Schriftsteller, Maler und Dichter Hermann Hesse, der im Jahr 1877 in der Stadt geboren wurde. "Dem Literaturnobelpreisträger ist es zu verdanken, dass Charme und Schönheit des Schwarzwaldstädtchens in die Literatur eingegangen und zu Weltruhm gelangt sind", sagte der stellvertretende Ministerpräsident, Innen- und Kommunalminister.

Zuvor hatte er in einer Videokonferenz 23 Städten und Gemeinden virtuell die Genehmigung zum Führen einer Zusatzbezeichnung überreicht. Die Große Kreisstadt Calw darf die Zusatzbezeichnung formal ab dem 1. Januar 2022 führen.

Landtag hat Regelung 2020 gelockert

"Unsere Städte und Gemeinden liegen mir als Kommunalminister besonders am Herzen. Wir haben bärenstarke Kommunen im Land. Für sie bedeutet kommunale Selbstverwaltung nicht nur, die örtlichen Angelegenheiten selbst zu regeln. Sie haben ein eigenes Selbstverständnis und sie prägen damit die Identifikation der Menschen mit ihrem Ort. Mit der Genehmigung von Zusatzbezeichnungen stärken wir unsere Kommunen also im besten Sinne, wir stärken ihre Identität, das Zusammengehörigkeitsgefühl vor Ort", erklärte Strobl.

Im Dezember 2020 hatte der Landtag von Baden-Württemberg eine Änderung der Gemeindeordnung beschlossen, durch die es für Städte und Gemeinden einfacher wird, eine Zusatzbezeichnung auf dem Ortsschild zu erhalten. Zuvor seien im Wesentlichen lediglich die Bezeichnungen "Bad" und "Universitätsstadt" verliehen worden, heißt es dazu in einer Mitteilung des Ministeriums.

Zusatzbezeichnungen hingegen können auf der geschichtlichen Vergangenheit, der Eigenart oder der heutigen Bedeutung der Gemeinde beruhen. "Eine Zusatzbezeichnung kann das eigene Selbstverständnis der Kommune stärken und ein identitätsstiftendes Element für die örtliche Gemeinschaft sein", wurde in der Sitzungsvorlage des Gemeinderats erklärt.

Auch der stellvertretende Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Blenke, gratulierte der Stadt und Oberbürgermeister Florian Kling. "Als ehemaliger Schüler des Hermann-Hesse-Gymnasiums freut es mich ganz besonders, dass die Stadt Calw jetzt auch ganz offiziell den Namen des großen Sohnes der Stadt führen darf", so der Abgeordnete für den Landkreis Calw.

Ähnlich äußert sich der OB selbst: "Ich freue mich natürlich sehr über diese Verleihung, weil sie Identität und Zusammenhalt schafft und auch vor allem Gästen unseren Stolz auf die eigene Historie und den berühmtesten Sohn unserer Stadt zeigt", sagt Oberbürgermeister Florian Kling zu dem Erfolg.