Der wolfssichere Zaun wurde mit viel Eigenleistung der Dorfgemeinschaft aufgestellt. Die Schafe verhindern ein Zuwuchern. Foto: Herzog

Zum Ende der Weide- und Bewirtschaftungssaison fand in Kaltbrunn eine kommunale Begehung statt. Ortsvorsteher Stefan Maier blickte auf das aktuelle Jahr zurück.

Mit dabei waren Ortsvorsteher Stefan Maier, Bürgermeister Bernd Heinzelmann und Vertreter vom Landratsamt, dem Landschaftsentwicklungsverband (LEV) und Bewirtschafter und Eigentümer der Flächen. Maier nahm einen Rückblick vor und informierte die Ortschaftsräte und anderen Zuhörer über Ereignisse des aktuellen Jahrs. Beginn war auf dem Roßberg, wo in den Räumlichkeiten des ehemaligen Sankt Georgsritters von Inhaber Gerold Wein zu einer Gesprächs- und Diskussionsrunde einlud, die sich mit den aktuellen Problemstellungen des Weidejahres befasste.

Der größte Punkt  – seit Jahrzehnten kann man sagen- ist die Verwertung des anfallenden Grünschnittes. Hier wurden zwei Ansätze und Ideen thematisiert. Gerold Wein brachte den sogenannten Bio-Meiler ins Spiel, eine Anlage mit der die Biomasse zum Heizen nutzt. Beim Termin erbrachte dieser immerhin eine Temperatur von 35 Grad Celsius, technisch möglich sind bis zu 60 Grad. Ein weiterer Vorschlag kam von Stefan Maier, der sich mit dem System eines österreichischen Herstellers befasst hat und dieses kurz vorstellte. Dabei handelt es sich um eine Containerlösung, die relativ platzsparend und schnell aufgebaut werden kann.Hier könnte zusätzlich neben dem Grünschnitt auch Hecken- und Grasschnitt, Laub, Mist, Bio-Müll etc. mit eingebracht werden. Verarbeitende Mengen in der Größenordnung von 500 Tonnen pro Jahr seien laut dem Hersteller kein Problem. Maier will sich mit diesem Thema weiter befassen und mit der herstellenden Firma Kontakt aufnehmen, um sich so eine Anlage auch mal im Betrieb anschauen zu können.

Zaunbau im Witticher Tal

Nachdem viele Punkte angesprochen worden waren ging es auf die Flächen. Die Bewirtschafter haben auch in diesem Jahr wieder hervorragende Arbeit geleistet, schilderte Maier. Ein Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem Zaunbau im Witticher Tal. Die Anwesenden zeigten sich beeindruckt von der Arbeitsleistung der Kaltbrunner.

Auch der Bewirtschafter, der mit seinen Tieren die Beweidung übernahm, sprach von einem sehr guten Verhältnis, sei es zwischen ihm und den Zaunbauern oder der Bevölkerung selbst. So eine Unterstützung habe er noch nirgends erlebt, sie sei beispiellos. Auch Heinzelmann bedankte sich vor Ort für die geleistete Arbeit. In der Sitzung dankte Maier allen Helfern für die „nicht selbstverständliche Arbeit“. Ohne so eine motivierte Gruppe an Freiwilligen wären die nahezu 400 Arbeitsstunden nicht zu stemmen gewesen. Auch für die gute Verpflegung der Arbeiter bedankte er sich.

Maier informierte noch über den aktuellen Stand und gab einen Ausblick für den kommenden Winter und das nächste Frühjahr: Auf einem kleinen Teilstück fand der Abbau der Litzen statt, in weiteren Bereichen wurden alle fünf Litzen in den höchsten Isolator gehängt um dem vom Winterdienst ausgeworfenen Schnee nicht in die Quere zu kommen. Da es der erste Winter ist, werde man einfach auch Erfahrungen sammeln müssen und diese für die kommenden Jahre berücksichtigen.

Im Frühjahr dürften die vier Weiden dann ziemlich schnell einsatzbereit sein, was -je nach Aufwuchs- einen zeitigen Start der Weidesaison mit sich bringen wird. Für das Frühjahr sei geplant, weitere Flächen im Bereich Wüstenbach einzuzäunen. Hierzu laufen bereits die Vorbereitungen. Aktuell werde der Bedarf an Material von Maier erfasst, damit Angebote eingeholt werden können. Zudem wurden die notwendigen Arbeitsstunden aufgelistet, die für das Freisägen der Zauntrasse notwendig sind.

Maier hofft wieder auf eine tatkräftige Mannschaft, die sich der Landschaftsoffenhaltung verschreibt. Jeder der Interesse hat und sich anschließen möchte, darf sich gerne melden.

Weitere Weideflächen

Maier teilte daneben mit, dass es eine Änderung der Bewirtschaftung der Flächen um das Witticher Kloster geben würde. Nachdem die „Dorfheiligen“ Kaltbrunn leider nicht mehr für eine Bewirtschaftung gewonnen werden konnten, ist es geplant, die Wiesenfläche entlang des Weges Richtung Burgfelsenkapelle in die Beweidung zu nehmen. Dazu hat sich der Schäfer auf Nachfrage bereit erklärt. Zudem kommt noch die kleine Fläche gegenüber dem ehemaligen Kloster hinzu, welche die letzten Jahre von der Sukzession befreit wurde. Da diese genannten Bereiche auch von der Entsorgung des Grüngutes ziemlich umfangreich sind, wurde hier die Beweidung vorgeschlagen.

Positiver Nebeneffekt: Die jung aufwachsenden Hecken und Dornen werden gleich von den Tieren zurückgedrängt. Damit entfällt die bisherige aufwendige maschinelle Bearbeitung. Für die beiden anderen Wiesenflächen werde sich nichts ändern in der Art der Bewirtschaftung. Hier wird Maier versuchen, einen Arbeitseinsatz mit freiwilligen Helfern durchzuführen, die dann die Flächen abräumen.