Eine SPD-Anfrage hat neue Erkenntnisse geliefert, wie eng baden-württembergische und italienische Ermittler zusammenarbeiten. Foto: imago/Oliver Willikonsky/Oliver Willikonsky

Knapp ein Viertel der Angehörigen der italienischen Organisierten Kriminalität in Deutschland lebt in Baden-Württemberg. Rund 170 Personen zählte das Innenministerium Anfang Juli.

Fast jeder vierte Angehörige der italienischen Organisierten Kriminalität (IOK) in Deutschland lebt in Baden-Württemberg. Von den bundesweit mehr als 770 mutmaßlichen Angehörigen wohnten rund 170 im Südwesten, schrieb das Innenministerium in einer Antwort auf eine Landtagsanfrage der SPD. Die Zahlen würden sich jedoch ständig ändern.

Der verhältnismäßig hohe Anteil in Baden-Württemberg ergibt sich laut Ministerium zum einen aus der Nähe zu Italien. Zum anderen seien jedoch auch die Wirtschaftskraft des Südwestens und der große Bevölkerungsanteil mit italienischen Wurzeln Gründe, die den Anteil der mutmaßlichen IOK-Angehörigen relativierten, hieß es.

Regelmäßige Zusammenarbeit

Nicht nur als Rückzugsraum, sondern auch als Aktionsraum würden kriminelle Organisationen nach Art der italienischen Mafia die wirtschaftlich und geografisch günstige Lage Baden-Württembergs nutzen. Das Spektrum der Straftaten geht laut Ministerium dabei vom betrügerischen Handeln mit Lebensmitteln über den illegalen Rauschgifthandel, Waffendelikte und Geldwäsche bis hin zum Steuerbetrug.

In den letzten fünf Jahren seien im Bereich der IOK sieben Ermittlungskomplexe in Baden-Württemberg geführt worden, hieß es. Unter anderem mit den italienischen Anti-Mafia Dienststellen bei „Polizia di Stato“, „Carabinieri“ und „Guardia di Finanza“ arbeite das Landeskriminalamt regelmäßig zusammen.