Freudestrahlend bejubelte der Breitnauer Benedikt Doll seinen Podestplatz. Foto: Kappeler

Olympia: Erschöpft, aber glücklich auf Platz 3. Fourcade furios in der Verfolgung.

Benedikt Doll riss auf der Ziellinie euphorisch die Arme hoch. Erschöpft, aber überglücklich stützte er sich anschließend auf seine Skistöcke. Der Sprint-Weltmeister hat in der Biathlon-Goldgrube Pyeongchang die nächste Olympia-Medaille für Deutschland geholt.

Beim Triumph des französischen Dominators Martin Fourcade stürmte der 27-Jährige im Verfolgungsrennen vom sechsten Platz aus zu Bronze. Arnd Peiffer, tags zuvor noch der gefeierte Sensationssieger im Sprint, ging am Montag im Alpensia Biathlon Centre als Achter hingegen leer aus. Simon Schempp wurde Fünfter, Erik Lesser Elfter.

"Zwischen Platz zwei und zwölf war es saumäßig eng. Umso schöner ist, dass es endlich auch mal in einem Jagdrennen so richtig geklappt hat", sagte Doll, "gesund für die Lunge war das aber nicht. Hoffentlich werde ich nicht krank." Während die Favoriten sich an der Spitze abwechselten, Peiffer und Fourcade sich gegenseitig jagten, schob Doll sich fast klammheimlich Schritt für Schritt in die Medaillenränge. Nach dem letzten Schießen war er sogar Zweiter, im Zielsprint musste er sich jedoch dem Schweden Sebastian Samuelsson geschlagen geben – und er jubelte dennoch ausgelassen.

Peiffer hatte es geahnt: Es würde "super eng" für ihn werden. Er behielt Recht. Vor allem Fourcade stürmte vom achten Platz aus los wie ein Besessener. Schon vor dem ersten Schießen hatte er die 22 Sekunden Rückstand auf Peiffer aufgeholt. Doch wieder schoss der Sprintsieger glänzend, er hängte sich an den nun führenden Österreicher Julian Eberhard. Und Fourcade? Der Franzose musste in die Strafrunde, er lief erneut hinterher.

Peiffer hingegen blieb eiskalt. Auch liegend traf der 30-Jährige alle Scheiben, es waren seine Volltreffer 16 bis 20 bei den Spielen. Hinter ihm lief sein Teamkollege Lesser, im Sprint Elfter, plötzlich auf Silberkurs, aber nicht lange. Fourcade, schnellster Mann im Feld, dachte nicht mal daran, schon aufzugeben. Der Druck auf Peiffer stieg und stieg – das machte sich schließlich bemerkbar. Er pumpte im Stehendanschlag, er verwackelte, sein Schuss Nummer 21 ging deutlich rechts daneben. Die Rollen waren nun vertauscht: Fourcade lief das Rennen von vorne und ließ sich seinen dritten Olympiasieg nicht mehr nehmen. Er jubelte nach seinem letzten Schuss noch am Schießstand. Kurz darauf feierte auch Doll.