Im Lebenszentrum Ebhausen standen zum Anfang des Jahres Veränderungen ins Haus. Ein Frauenteam übernahm die Führungsaufgabe. In einem Festgottesdienst wurden die Verantwortlichen vorgestellt.
Seit 2012 hatte Herbert Link die Führungsaufgabe des Vereins übernommen. Aufgrund einer Erkrankung konnte er in den vergangenen knapp drei Jahren seiner Tätigkeit nicht mehr wie gewünscht nachgehen.
Bernd Götze, ehemaliger wirtschaftlicher Leiter einer großen Fachklinik im Suchtbereich, ließ seinen Ruhestand nicht wirklich ruhig angehen und erklärte sich im Mai 2023 bereit, den Verein als Leitung im Interim zu begleiten.
Parallel dazu wurde eine Arbeitsgruppe einberufen, die sich mit einer zukünftigen Leitungsstruktur für das Lebenszentrum auseinandersetzte. Im Ergebnis sollte zukünftig ein Team für die Geschicke des Vereins verantwortlich sein: eine Therapeutische Leitung, eine Verwaltungsleitung und eine Pastorin oder ein Pastor in Teilzeit.
Mit Martina Jaun rückte die bisher stellvertretende Leitung in die Verantwortung. Herbert Link sollte in Teilzeit seinen Kräften angepasst die pastoralen Geschicke in die Hand nehmen und die bisherige Teamleiterin Ute Oberkampf rückte in die Therapeutische Leitung auf, die gleichzeitig die Vertretung des Vereins nach außen und innen übernehmen sollte.
Leider gingen die Pläne so nicht auf, nachdem Herbert Links fortschreitende Erkrankung seine Besetzung nicht mehr zuließ und er im Herbst seine Tätigkeit im Lebenszentrum komplett niederlegen musste. Mit großer Trauer erfuhr der Verein dann Anfang Januar von seinem viel zu frühen Tod.
Ein Leben ohne Suchtmittel
Dennoch wurde die Entwicklung der neuen Leitungsstruktur weiter vorangetrieben und so starteten Martina Jaun und Ute Oberkampf in ihren neuen Funktion ins neue Jahr. Die pastorale Stelle ist aktuell unbesetzt.
Aber der Adaptionsbetrieb in Ebhausen mit 24 Plätzen und die Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner erfordern trotz aller Trauer die Konzentration auf den Alltag im Lebenszentrum: die Unterstützung von Männern und Frauen auf ihrem Weg in ein Leben ohne Suchtmittel.
So fanden sich jetzt viele geladene Gäste im Lebenszentrum ein, um die offizielle Einführung der beiden Leiterinnen und die Verabschiedung von Bernd Götze im Rahmen eines Festgottesdienstes zu feiern. Lothar Elsner, der 1. Vorsitzende des Vereins verwies in seiner Ansprache auf den diakonischen Auftrag. Er dankte Bernd Götze für seinen unermüdlichen Einsatz und auch für seine Bereitschaft, bis April 2024 den neuen Leiterinnen weiter als Berater zur Seite zu stehen.
Konstruktives Miteinander
In ihrer Dankesrede zeigte Ute Oberkampf die Innensicht des Lebenszentrums auf, erzählte aus dem Alltag mit den Patienten. Sie betonte, dass ein Gelingen nur in einem ineinandergreifenden Miteinander möglich wird.
Aber auch die Außenperspektive sollte Raum bekommen und so schlossen sich Grußworte aus sozialpolitischer, fachlicher und kirchlicher Sicht an. Ina Gebauer überbrachte als Abteilungsleiterin der Sozialen Hilfen im Landkreis Calw lebendige und frische Grüße. Sie betonte das grundsätzlich konstruktive Miteinander. Das Lebenszentrum sei ein gern gesehener und unverzichtbarer Partner im Kreis.
Matthias Walter als Pastor der Evangelisch methodistischen Kirche in Nagold und gleichzeitig als Vereinsmitglied begrüßte die erfolgte Veränderung in der Leitung und bestärkte das gute Miteinander und die Verbundenheit der Nagolder Gemeinde mit dem Lebenszentrum.