Die Herstellung des Kanalanschlusses einer privaten Teilnehmergemeinschaft Foto: Zink Ingenieure Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: 24 landwirtschaftliche Anwesen im Außenbereich 2017 an öffentliches Kanalnetz angeschlossen

24 Anwesen, deren Abwasser bisher über Kleinkläranlagen in Schwarzwaldbäche floss, sind 2017 an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen worden. Ein Großteil der neu erschlossenen Landwirtschaftsbetriebe liegt im Rench- und Kinzigtal.

Ortenau (red/cko). Ihr Abwasser wird nun in die leistungsfähigeren kommunalen Kläranlagen – beispielsweise in Biberach – geleitet, wie das Landratsamt mitteilt.

"Wir arbeiten zusammen mit den Gemeinden konsequent daran, möglichst vielen landwirtschaftlichen Betrieben den Anschluss an die öffentliche Abwasserentsorgung zu ermöglichen", so Bernhard Vetter, Leiter des Amts für Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Landratsamt Ortenaukreis. In zentralen Kläranlagen werde Abwasser wirksamer gereinigt, sodass Bäche und Flüsse weniger mit Nährstoffen und sauerstoffzehrenden Stoffen belastet würden. Der Anschluss an die öffentliche Kanalisation sei für die Höfe auf Dauer häufig auch wirtschaftlich sinnvoll, weil die Entsorgung des Schlamms, die Wartung und die regelmäßige Aufrüstung der eigenen Kleinkläranlage auf den aktuellen Stand der Technik entfielen.

Anschlüsse sind für einzelne Höfe zu teuer

Anwesen im ländlichen Raum an die öffentliche Kanalisation anzuschließen und somit die dezentrale Abwasserbeseitigung abzulösen, sei auch Ziel des Landes Baden-Württemberg. "Deshalb hilft das Land mit einem Förderprogramm, ohne das solche hohen Anschlussquoten nicht möglich wären", so Vetter. Zu teuer seien oft die aufwendigen Anschlussarbeiten für den einzelnen Hof. Das sei der Grund, weshalb sich Betroffene zu privaten Teilnehmergemeinschaften zusammenschlössen. "Dabei, also bei der Beantragung von Fördermitteln und der Umsetzung der Maßnahmen, unterstützen wir vom Landratsamt und die Gemeinden die Betroffenen mit Erfolg, wie die Anschlusszahlen zeigen", freut sich der Amtsleiter.

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat die umweltgerechte Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum im Jahr 2017 zu 30 Prozent bezuschusst. Dafür flossen 200 000 Euro Landesförderung in drei Ortenauer Städte und Gemeinden. Ein Großteil der neu erschlossenen Anwesen liegt in Hinterhambach in der Stadt Zell am Harmersbach und im Hubacker in Lautenbach. Insgesamt sind seit vergangenem Jahr 126 Einwohner des Kreises neu an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen.

In den vergangenen 20 Jahren hat das Land etwa 1580 Anschlüsse im Ortenaukreis mit Fördermitteln von etwa 7,9 Millionen Euro bezuschusst. Die Abwasserbeseitigungskonzepte der Kreiskommunen sehen den Anschluss von noch etwa 555 weiteren Anwesen in den nächsten 15 Jahren als realistisch an. Das Umweltministerium stellt dafür weiterhin Fördermittel des Landes zur Verfügung.