Sommerfest: Steffen Auer appelliert an Unternehmer aus der Region / Hunderte Gäste auf der Gartenschau

Von Jörg Braun

Mit einem flammenden Aufruf, sich mehr für Europa und dessen Ziele einzusetzen, hat IHK-Präsident Steffen Auer an Hunderte Unternehmer aus der Region appelliert. Auf der Gartenschau in Lahr sprach Auer beim Sommerfest seiner Kammer.

Lahr. Ungezwungene Stimmung, lockeres Beisammensein bei herrlichem Sommerwetter und ein Ochse am Spieß boten beste Voraussetzungen für das Sommerfest der IHK-Mitglieder aus dem Bereich des südlichen Oberrheins. Zu dieser Veranstaltung hatte es so viele Anmeldungen gegeben wie noch nie. Mit mehr als 800 angemeldeten Gästen hatten Auer und sein Organisationsteam gerechnet.

Zunächst sammelten sich die Besucher in der Mehrzweckhalle der LGS. Dort hielt Auer eine wegen des herrlichen Wetters draußen verkürzte Rede. Er ging besonders auf die angespannte Weltlage ein und sprach von den Chancen, die Europa biete. Er forderte seine Unternehmerkollegen auf, für die Europa-Idee zu glühen. "Das wird uns Geld kosten, aber unterm Strich bringt uns das wirtschaftlich deutlich mehr zurück", meinte Auer.

Er ging außerdem auf den Industriestandort Lahr ein, der einst nach Mannheim der zweitgrößte Badens gewesen sei. Lahr habe sich nach Krisen wieder hochgerappelt und stehe heute glänzend da. Eine "unglaubliche Erfolgsgeschichte" sei der Zuzug der Deutschen aus Russland gewesen.

Mit den beiden Lahrer Unternehmern Christian Dahlinger vom gleichnamigen Verpackungsunternehmen und Ulrich Kipper von den IT-Werken diskutierte Steffen Auer die Vorzüge des Standorts Lahr. Dahlinger berichtete, wie seine einstige "Schächtele-Firma" sich komplett wandeln musste, um auf dem harten Weltmarkt bestehen zu bleiben. Das 120 Jahre alte Unternehmen hätte mit seinem angestammten Geschäftsmodell, das über Generationen vielen Menschen Arbeit gab, keine Chance mehr gehabt. Diese Wandlung, hin zu hochwertigsten Verpackungen für Uhren, Schmuck und edle Getränke, sei vollauf geglückt. Lahr biete tolle Möglichkeiten für Unternehmer. Auch Ulrich Kipper schloss sich dem an. Er habe hier ideale Bedingungen für seine Firmengründung vorgefunden. Kipper entwickelt biometrische Geräte. Nur das Breitbandnetz gelte es, endlich auszubauen. Da brandete der lauteste Beifall der Zuhörer des ganzen Abends auf.

So spannend die Talkrunde in der heißen Halle war, so sehr zog es immer mehr Besucher nach einer Stunde ins Freie, zu kalten Getränken und Ochsenfetzen. Vor der Halle tauschten sich die IHK-Mitglieder dann noch bis in den späten Abend hinein aus.