Die Grafik zeigt den Neubau, den Meierfashion in den Radackern neben der B3 errichten will. Grafik: PSA Pfeffer Struwe Architekten Foto: Schwarzwälder Bote

Der Ettenheimer Altstadt steht ein herber Verlust bevor: Meierfashion wird seinen

Der Ettenheimer Altstadt steht ein herber Verlust bevor: Meierfashion wird seinen Standort in der Rohanstraße aufgeben und auf die grüne Wiese umziehen. Der Neubau entsteht am Kreisverkehr an der B 3.

Meierfashion ist ein erfolgreicher Familienbetrieb, Edith und Hans-Georg Meier führen die beiden Modehäuser in Ettenheim und Rheinhausen in fünfter Generation. Begonnen hat die Firmengeschichte anno 1849 mit einem Gemischtwarengeschäft von Mathias Meier, der Revolutionsblusen für die Freiheitskämpfer der Badischen Revolution 1848/49 nähte. 1957 traten Johanna und Werner Meier in die Fußstapfen ihrer Vorfahren und vergrößerten den Stammsitz in Rheinhausen auf 600 Quadratmeter. Sie erweiterten das Sortiment auf Damen-, Herren-, Kinder- und Berufskleidung. 1991 übernahm dann Sohn Hans-Georg Meier mit Ehefrau Edith das Modehaus.

Ettenheim. Bereits am Montag wird der Spatenstich für das Gebäude ausgeführt, das eine überbaute Grundfläche von knapp 1400 Quadratmetern haben wird, davon 800 Quadratmeter Verkaufsfläche. Das Grundstück in den Radackern wird über die Gutenbergstraße erschlossen. Damit verlässt Hans-Georg Meier mit seinem Fachgeschäft zwar den Ortskern, bleibt aber der Stadt Ettenheim treu.

Es sei "absolut die richtige Entscheidung" gewesen, vor sechs Jahren eine Filiale in der Rohanstadt zu eröffnen, sagt der Geschäftsführer auf Nachfrage. Man habe in Ettenheim viele begeisterte Kunden gewonnen. Allerdings würden die 400 Quadratmeter Verkaufsfläche in den Räumen eines früheren Schlecker-Drogeriemarkts keine Erweiterungsmöglichkeiten bieten, außerdem sei dort auch nur Platz für Damenmode. "Viele Frauen haben uns gefragt, wo die Mode für ihre Männer bleibt", räumt Meier ein.

Am neuen Standort wird sich die Verkaufsfläche verdoppeln. Damit kann dort Mode für "Sie" und "Ihn" angeboten werden – so wie es die Kunden vom Meierfashion-Stammsitz in Rheinhausen gewohnt sind. Am Firmenstandort Rheinhausen, der erst im vorigen Herbst umgestaltet worden ist, wird sich durch den Neubau in Ettenheim nichts ändern.

Die Vorzüge der geplanten Niederlassung in den Radackern liegen auf der Hand, wird der markante Neubau doch von der B 3 aus nicht zu übersehen sein. Meier rechnet so mit mehr "Laufkundschaft", die dann eben nicht zu Fuß, sondern mit dem Auto kommen wird. Der Inhaber verspricht den Besuchern ein attraktives Einkaufserlebnis, wozu auch ein Café beitragen soll. Außerdem entstehen in dem langgestreckten Gebäude Lagerräume sowie Flächen für den Online-Handel von Meierfashion. Die fünf Mitarbeiterinnen in der Rohanstraße machen den Umzug alle mit.

Mietvertrag läuft am 31. August aus

Der Mietvertrag in der Rohanstraße endet am 31. August. Somit ist der Zeitplan für den Neubau, für den Meier im Dezember den Bauantrag gestellt hatte, durchaus eng getaktet. Mit der Neueröffnung in den Radackern bereits am 1. September sei nicht zu rechnen, so Meier. Er setzt darauf, die neue, repräsentative Filiale im Herbst in Betrieb nehmen zu können.

Für den Einzelhandel in der Altstadt ist der Auszug von Meierfashion indes ein schwerer Schlag: Mit seinen 400 Quadratmetern ist das Modehaus dort das größte Geschäft und ein wichtiger Kundenmagnet.